Volkbefragung in Rohr: Hausnummern oder Straßennamen?
Nicht nur in Wien wird heute, Sonntag, die Bevölkerung zur Wahlurne gebeten. Auch in der knapp 380-Seelen-Gemeinde Rohr im Bezirk Güssing hat das Volk zu entscheiden. Und zwar darüber, ob statt Hausnummern Straßenbezeichnungen vergeben werden sollen. Abgestimmt werden kann von 9 bis 12 Uhr im Gemeindeamt.
Den Antrag für die Volksbefragung hatte die mit drei Mandataren im Gemeinderat vertretene SPÖ mit SPÖ-Gemeindevorstand Kevin Friedl eingebracht. Der Antrag wurde im Juni einstimmig von den Gemeindevertretern angenommen.
Auch die acht Mandatare der Liste Rohr mit Bürgermeister Gernot Kremsner hatten zugestimmt. „Mir ist es wichtig, dass endlich Klarheit herrscht“, sagt Kremsner.
Bereits 2017 habe es eine schriftliche Umfrage gegeben, bei den sich die Bevölkerung mit 63 Prozent für eine Beibehaltung der Hausnummern ausgesprochen habe. Auch bei zwei Bürgerversammlung lehnte die Mehrheit eine Änderung ab. Der finanzielle Aufwand für die Adressänderungen wäre „verkraftbar“. „Gewaltig wäre aber der bürokratische Aufwand“, sagt Kremsner.
Für Briefträger und Paketdienste sei es allerdings oft schwierig, wenn sie etwas ausliefern müssen. Denn die Hausnummern scheinen ohne Ordnung oder Logik vergeben. „Bei den letzten 30 Häusern, die gebaut wurden, wurden die Hausnummern nach der Reihenfolge der Fertigstellung vergeben.“
SPÖ-Gemeindevorstand Kevin Friedl wolle „modern sein und auch „ein Stück 21. Jahrhundert in unsere Gemeinde bringen“. Viele der Häuser seien nicht einmal in diversen Routenplanern verzeichnet und deshalb kaum zu finden. Das sei der Grund gewesen, warum sich die SPÖ für die Volksbefragung starkgemacht habe.
Gegen 13 Uhr wird das Ergebnis erwartet.