Uhudler statt Wurstsemmel
Martin Weinek alias Fritz Kunz, TV-Kieberer aus "Kommissar Rex" mit Vorliebe für Wurstsemmeln, hat sich vor 15 Jahren den Traum vom eigenen Weinbau erfüllt. Nun hat er neue Pläne: Ein interaktives Museum über die Uhudler-Region.
"Ich habe nach einem Fleckerl Erde gesucht, wo ich mich zurückziehen kann", erklärt Schauspieler Martin Weinek seine Beweggründe, ins Südburgenland zu ziehen. Nach anfänglicher Suche in der Südsteiermark hat es den Schauspieler und seine Frau Eva schließlich nach Heiligenbrunn im Bezirk Güssing verschlagen. Der Hobbywinzer und die Weinbau- und Kellermeisterin haben auf einer Fläche von 33 Ar mit dem Weinbau angefangen. "Heute sind wir bei acht Hektar",sagt Martin Weinek.
Neben dem Weinbau hat sich das Ehepaar mittlerweile mit dem Buschenschank am Kulmer Berg ein zweites Standbein geschaffen. Die Arbeit im Weingarten mache ihm Spaß, er gibt aber auch zu: "Winzer zu sein, ist ein echter Knochenjob."
Die "Zuagroasten"
Doch aller Anfang war schwer und neben viel schweißtreibender Arbeit erwarteten die "Zuagroasten" auch Ressentiments aus der Bevölkerung. "Wir wurden von Anfang an nicht mit offenen Armen aufgenommen und das hat sich bis heute nicht geändert. Viele glauben, wir arbeiten gegen sie."
Für den rauen Wind, der ihnen in der Gemeinde entgegen bläst, machen sie einerseits ihren "Promistatus", andererseits ihre politische Gesinnung verantwortlich. "Eva ist Vize-Bezirksparteivorsitzende der SPÖ. Heiligenbrunn ist hingegen eine tiefschwarze Gemeinde. Da hat man es nicht leicht."
Dabei seien sie gekommen, um als "Gestalter" zu arbeiten und so die Gegend aufzuwerten. "Die Jungen gehen alle weg und kommen nicht mehr zurück. Der Tourismus ist das Einzige, das das Südburgenland retten kann", ist der Schauspieler überzeugt. Doch dafür müsse man den Leuten auch etwas bieten, nur so könne man Touristen anziehen. "Die größte Ressource von Heiligenbrunn ist das Kellerviertel. Die Kellerstöckl sollten alle Übernachtungen anbieten, aber das dürfen sie nicht. Das gehört geändert", meint Weinek .
Um der Gemeinde neues Leben einzuhauchen hat er im Mai die Initiative Kellerviertel gegründet. "Wir wollen ein Museum errichten, in dem es nicht nur Sachen zum Anschauen gibt, sondern der Gast aktiv etwas tun kann. Erst vor wenigen Tagen haben wir zugesagt bekommen, dass das Projekt zu 100 Prozent vom Land gefördert wird." Im Sommer 2015 soll eröffnet werden. Da das Projekt noch in den Kinderschuhen steckt, wolle er dazu nicht mehr sagen. Nur so viel sei verraten: "Man sollte alles dafür tun, dass es den Leuten hier gefällt."