„Überangebot an stationären Betten“ in Krages-Spitälern
Von Thomas Orovits
Der politisch heiße Krages-Bericht von Bundes- und Landesrechnungshof rund um die Entlassung des Geschäftsführers kommt erst in den nächsten Tagen. Am Mittwoch hat der Burgenländische Landesrechnungshof (BLRh) auf 140 Seiten einen Bericht über die medizinische Versorgung in den fünf heimischen Spitälern vorgelegt. Der BLRh hat die Jahre 2013 bis 2017 angeschaut, geprüft wurde im zweiten Halbjahr 2018.
Weil die Auslastung in den vier Krages-Häusern (Oberwart, Güssing, Oberpullendorf, Kittsee) nur zwischen 50 und 60 Prozent (bei den Barmherzigen Brüdern in Eisenstadt bei 74 Prozent) lag, schließen die Kontrollore „auf ein Überangebot an stationären Betten“ in den Krages-Häusern. Trotzdem stieg die „Zahl der aufgestellten Betten“ noch um fast zwei Prozent auf 1.160.
Im Schnitt 4 Betten pro 1.000 Einwohner
Im Landesnorden sind das 3,5 Betten je 1.000 Einwohner, im Süden trotz rückläufiger Bevölkerungsentwicklung aber 4,9 – hier ist der Süden also nicht benachteiligt.
Der Personalstand stieg gleich um 10,3 Prozent auf fast 2600 Vollzeitäquivalente. Angesichts der erwarteten Bevölkerungsentwicklung hinsichtlich der Prognosen der Altersgruppe 65+ rät der Landesrechnungshof, das Bettenüberangebot in akutgeriatrische Betten umzuwandeln.
Und Gesundheit ist richtig teuer: Rund 1,3 Milliarden Euro erhielten die fünf Spitäler in den fünf Jahren vom Burgenländischen Gesundheitsfonds (BURGEF) und dem Land. Der Mitteleinsatz wurde aber „unzureichend“ überprüft, kritisiert der BLRh und empfiehlt eine „Analyse der Versorgungsstruktur“. Positiv wird im Bericht erwähnt, dass der BURGEF ankündigte, seine Kontroll- und Steuerungsrechte aktiver wahrzunehmen.
Für die Jahre 2018 bis 2022 hat das Land Ausgaben für die Krankenhäuser in der Höhe von 482,44 Millionen Euro veranschlagt. Zudem sollen 40,44 Millionen aus Rücklagen ausbezahlt werden, davon 36,51Millionen für den Neubau des Krankenhauses Oberwart.