Chronik/Burgenland

Team Stronach überlegt Allianz mit LBL

Tritt das Team Stronach (TS) bei den Landtagswahlen im Frühjahr 2015 an? Schien das bisher unstrittig, gab es auf diese einfache Frage am Donnerstag plötzlich keine eindeutige Antwort mehr. Denn die Finanzierung des Wahlkampfs ist offen.

Parteigründer und Mäzen Frank Stronach wird dem Startkapital von 280.000 Euro für seine Landesgruppe wohl nichts mehr hinzufügen. Das Geld müsste also von der Bundespartei kommen. Diese habe Unterstützung zugesagt, erklärte TS-Landessprecher Rouven Ertlschweiger, in welcher Form, sei aber offen. Eine entsprechende Nachfrage des KURIER in der Bundesparteizentrale blieb am Donnerstag unbeantwortet.

Der Fokus 2015 liege aber ganz klar auf der Landtagswahl in der Steiermark, Stronachs Heimatbundesland, räumte Ertlschweiger ein. Er sei aber „laufend mit Stronach in Kontakt“, versicherte der Pöttschinger, früher Pressesprecher des Milliardärs und jetzt Nationalrat. Heute, Freitag, treffe er „Frank“ etwa zum Mittagessen. Entscheidungen sollen spätestens im Oktober fallen.

„Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich davon aus, dass wir bei der Landtagswahl im Mai 2015 antreten“, wollte sich Ertlschweiger am Donnerstag nicht eindeutig festlegen. Offen sei das Wie, denkbar wäre zum Beispiel auch eine Wahlallianz mit der Liste Burgenland. Ertlschweiger: „Ich schätze Manfred Kölly und Wolfgang Rauter.“
Kölly bestätigte dem KURIER Gespräche mit Team Stronach, es sei aber noch „nichts entschieden“. Der einzige LBL-Mandatar stellt aber klar, eine gemeinsame Kandidatur käme nur unter dem Namen „Liste Burgenland und Unabhängige“ in Frage, „Team Stronach“ würde darin nicht vorkommen.
Was wäre der Vorteil der Allianz? „Jede Stimme zählt“, erinnerte Kölly an den Auszählungskrimi nach der letzten Wahl 2010, als die LBL auf die Stimme genau die Vier-Prozent-Hürde übersprang und damit den Einzug in den Landtag schaffte.

Bei den Neos, die ebenso in den Landtag wollen, wird laut Landessprecher Christian Schreiter eifrig am finanziellen Fundament gebaut. Rund 100.000 Euro habe man beisammen – Darlehen und kleine Spenden – 150.000 bis 200.000 € werden gebraucht. Eine Allianz mit anderen Parteien sei fast undurchführbar, diese müssten das offene Neos-System der Personalrekrutierung übernehmen.