Streunende Hunde töteten Reh
Qualvoll ist ein Reh Dienstagmittag in Forchtenstein, Bezirk Mattersburg, verendet, nachdem es von zwei Hunden gerissen wurde. Die frei herumlaufenden Tiere haben das Wild im Wald gejagt und es schließlich bis ins Ortsgebiet getrieben. Vor dem Spielplatz neben der Volksschule und dem Kindergarten haben die Hunde das Reh so lange malträtiert, bis es seinen schweren Bissverletzungen erlag.
Der Jäger Josef Strodl wurde von verängstigten Anrainern vom Vorfall verständigt. „Ich habe das Tier versorgt und gesehen, dass es mit zwei Kitz trächtig war“, erzählt Strodl. Der Schaden für die Jägerschaft sei daher „enorm“. Auch wenn das Wild noch gelebt und mit den Hunden gekämpft hätte, sei an den Einsatz einer Waffe nicht zu denken gewesen, da es im Ortsgebiet ein Schussverbot gibt, erklärt der Jäger.
Der Vorfall sei noch glimpflich ausgegangen, meint Landesjägermeister Peter Prieler. Immerhin hätte das Verhalten der aggressiven Hunde auch Menschen gefährden können. „Wenn jemand dem Reh zu Hilfe geeilt wäre, wäre derjenige vielleicht auch von den Hunden angefallen worden. Zum Glück war der Kindergarten geschlossen“, sagt Prieler.
Wie gefährlich ein Hund in einer derartigen Situation sein kann, erklärt der Waidmann Josef Mössner, ein Kamerad von Strodl. „Ein Hund ist in so einer Situation vollkommen außer Rand und Band und beißt sogar blind seinen eigenen Herrn, wenn sich dieser unvorsichtigerweise einmischt,“ schildert Mössner.
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Die Hunde, zwei Labrador-Mischlinge, wurden von der Polizei eingefangen und aufs Gemeindeamt gebracht, wo sie von ihrem Besitzer abgeholt wurden. Der Hundehalter wird angezeigt und muss für den Schaden aufkommen. Mindestens fünf Mal im Jahr würden Hunde im Jagdrevier Rehe zu Tode beißen. Strodl appelliert an die Hundebesitzer, ihre Tiere stets an die Leine zu nehmen. Dann würden solche Vorfälle, wie jener in Pinkafeld, wo ein Jäger am Ostersonntag einen frei laufenden Hund erschossen hatte, nicht vorkommen.