Chronik/Burgenland

Strategischer Partner für Hotel Lagler gesucht

Wer im Hotel Lagler ein Quartier buchen möchte, kommt nicht ans Ziel. Das Haus mit 27 Zimmern im südburgenländischen Kukmirn „ist wegen Renovierungsarbeiten bis Herbst 2020 geschlossen“, erfährt man auf der Homepage. Die angeschlossene Brennerei, die noch über eine Lizenz aus der Zeit Maria Theresias verfügt, hat weiter geöffnet.

Tradition hin oder her, die Zukunft des Familienunternehmens ist ungewiss. Im Sommer 2013, vier Jahre nach dem tragischen Unfalltod von Firmengründer Kurt Lagler, mussten für Hotel und Brennerei Insolvenz angemeldet werden. In der Folge sprang das Land in Gestalt der Wirtschaftsservice Burgenland AG (WiBUG) ein, um das Unternehmen zu retten.

Partner gesucht

Heute hält die landeseigene WiBUG 75 Prozent an der Brennerei- und Wohlfühlhotel Lagler GmbH, den Rest Mitglieder der Gründerfamilie. Auch in der Spezialitätenbrennerei hat die Landestochter mit 51 Prozent das Sagen, Doppelgeschäftsführer ist der vom Mehrheitseigentümer eingesetzte Michael Wukovits. Die WiBUG, so ist aus berufenem Mund zu hören, suche nach einem strategischen Partner. Sofern notwendig, werde man aber auch selbst in die dringend nötige Qualitätssteigerung des Hotels investieren. In der kommenden Woche könnten sich die Nebel schon etwas lichten.

Zuletzt war zu vernehmen, dass man den Betrieb auch durch die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Obstbau aufwerten könnte. Das seien allenfalls „Langzeit-Visionen“, lautet die relativierende Replik der WiBUG. Ob und wie ein solches Kompetenzzentrum im Bezirk Güssing die landwirtschaftliche Fachschule in Eisenstadt betrifft, wird nicht nur am Schulstandort debattiert. Immerhin hat die Schule neben einem Wein- auch einen Obstbau-Schwerpunkt.

Ute Lagler, die den Hotel- und Brennerei-Betrieb nach dem Tod ihres Mannes geführt hatte, war am Freitag für den KURIER nicht erreichbar. Erst vor wenigen Tagen hat sie bei der ordentlichen Generalversammlung der SPÖ-Kukmirn den Ortsparteivorsitz offiziell abgegeben. Zuvor war die Gemeindevorständin schon aus dem Gemeinderat ausgeschieden. „Das war ihre persönliche Entscheidung“, heißt es aus der Bezirks-SPÖ.

2017 wollte die Unternehmerin und Lehrerin sogar Bürgermeisterin im Apfeldorf Kukmirn werden. Allerdings kam sie nur auf 14,6 Prozent der Stimmen, die SPÖ erreichte in der schwarzen Gemeinde zumindest 22,4 Prozent.