Immer mehr Häuslbauer auf dem Holzweg
Ein Bürogebäude im Mittelburgenland verbindet Funktionalität mit moderner Architektur. Das neue Bürogebäude, das am Ortsende der mittelburgenländischen Ortschaft Steinberg-Dörfl im Entstehen ist, sogt für Aufsehen. Grund dafür ist nicht nur die kristalline Form des Bauwerkes, das Gebäude wird auch gänzlich aus Fichtenholz gefertigt. Bauherr Johann Stimakovits, der sich in seiner Firma „face of buildings“ mit „Gebäudehüllen“ beschäftigt, weiß um die Vorzüge von Holz als Baustoff Bescheid: „Wir wollten das Bürogebäude erst in Stahlbetonweise bauen, dann haben wir uns umentschieden. Im Glas-, Stahl- und Aluminiumbau stößt man rasch an die geometrischen Grenzen.“
Der Rohbau wurde von einer südburgenländischen Firma errichtet. Die Holzbauelemente wurden weitestgehend vorgefertigt. Die Bauelemente – wie etwa eine 17 Meter lange und fünf Meter hohe Wand – wurden mit Sondertransporten geliefert. In neun Tagen wurde das Gebäude, in dem sogar der Aufzugsschacht aus Holz ist, aufgestellt. Der Preis des Holzhauses sei anfangs etwas höher als jener in Betonbauweise. Durch die kürzere Bauzeit wären die Kosten aber letztendlich gleich. Dazu, so Herbert Stummer – er ist Forstberater der Landwirtschaftskammer, Geschäftsführer des Waldverbandes und Obmann der Plattform pro:Holz – habe das Bauen mit Holz eine Reihe von Vorzügen. Es schaffe nicht nur behagliche Wärme, auch Schimmelbildung gebe es in Holzhäusern nicht. Außerdem trage die Verwendung des Rohstoffes zum Klimaschutz bei, die Verarbeitung von Holz sei einfacher als etwa jene von Stahl. „Bei jungen Leuten ist Holz beim Bauen sehr gefragt“, sagt Stummer.
Wertschöpfung
Holz ist nach der Sparte Tourismus der zweitwichtigste Wirtschaftsfaktor im Land. Der jährliche Produktionswert des Rohstoffes beträgt österreichweit zwölf Milliarden Euro. In Österreich beziehen 300.000 Personen ihr Einkommen aus der Wertschöpfung von Holz.