Chronik/Burgenland

Steinbach: 70-Jährige vertrieb Einbrecher

Josefa Zettl musste sich am Donnerstag noch von ihrem Schrecken erholen. Für die 70-jährige ehemalige Wirtshausbesitzerin aus Steinbach, Bezirk Oberpullendorf, wurde tags zuvor wohl der Albtraum für jeden Hausbesitzer zur Realität: Plötzlich stand ihr ein Einbrecher in ihrem Wohnhaus gegenüber.

Doch der Reihe nach: Frau Zettl und ihr Mann Johann hatten am Vormittag in einem Garten in der Nähe ihres Wohnhauses gearbeitet. Gegen 10.30 Uhr hatte sich die Pensionistin alleine auf den Weg zu ihrem Haus gemacht, um das Mittagessen zuzubereiten.

"Als ich im Keller war, habe ich plötzlich Geräusche gehört. Aber ich wusste, das konnte nicht mein Mann sein", erzählt Frau Zettl. Als sie im Schlafzimmer Nachschau hielt, stand sie plötzlich einem Fremden gegenüber. "Er hatte schon mein Nachtkastel durchwühlt  und war gerade dabei, in dem  meines Mannes zu suchen. In der Hand hielt er den Polsterüberzug. Ich habe ihn angeschrien: ’Was ist denn da los?’ Er hat mich nur angeschaut und nichts gesagt", schildert die 70-Jährige. Der Einbrecher habe die Pensionistin angerempelt und habe fluchtartig das Haus über die Terrasse verlassen. Der Täter flüchtete über den Garten und sprang dabei über einen Zaun.

Josefa Zettl lief daraufhin zu ihrem Mann, der noch mit Gartenarbeiten beschäftigt war. Er alarmierte die Polizei, die sofort eine Fahndung nach dem Täter einleitete. Auch Diensthunde suchten nach dem Eindringling, der von der Pensionistin als etwa 30 bis 40 Jahre alt, von mittelgroßer Statur sein und mit kurzem, brünettem Haar beschrieben wird. Die Fahndung verlief bis Donnerstagabend jedoch erfolglos.

Schuhabdrücke

In das Wohnhaus eingedrungen war der Kriminelle zuvor über ein Fenster, das er aufgezwängt haben dürfte. Die Schuhabrücke auf dem Fensterbrett waren auch am Donnerstag noch zu erkennen.

Der Einbrecher hat auch im Wohnzimmer Kästen und Schränke durchwühlt, um nach Diebesgut zu suchen.  Insgesamt stahl der Mann 400 Euro an Bargeld, das sich in einer Geldbörse befunden hatte. "Er dürfte ein Profi gewesen sein. Denn der echte Schmuck fehlt, den Modeschmuck hat er liegen gelassen", mutmaßt Josefa Zettl. Die 70-Jährige blieb bei dem Vorfall körperlich unverletzt, allerdings erlitt sie einen Schock und musste vom Arzt behandelt werden.