Chronik/Burgenland

Startschuss für Kasernen-Verkauf

Die Zimmer sind leer, der Appellplatz verwaist und die Munitionslager verlegt. Offiziere, Unteroffiziere und Rekruten sind bereits nach Güssing übersiedelt. Jetzt hat die Strategische Immobilien Verwertungs-, Beratungs- und EntwicklungsgesmbH, kurz SIVBEG, das Kommando über die Sporck-Kaserne Oberwart übernommen. Ihre Mission lautet, die Kaserne zu verkaufen(siehe Zusatzbericht Anm.). Die Ausschreibung ist seit Donnerstag öffentlich. Die 7200 Quadratmeter große Liegenschaft im Zentrum von Oberwart soll für mindestens 910.000 Euro den Besitzer wechseln. Inkludiert sind ein Mannschafts-, ein Kanzlei- und zwei Magazingebäude. "Das Mannschaftsgebäude steht unter Denkmalschutz", erklärt Alexandra Galle von der SIVBEG.

Auch der 7,6 Hektar große Garnisonsübunsgplatz in Oberwart soll verkauft werden, hier liegt der Mindestpreis bei 66.000 Euro.

Interessant

"Die Herrschaften von der SIVBEG waren hier, es hat Gespräche gegeben, wir müssen uns das anschauen", sagt ÖVP-Bürgermeister Georg Rosner. Oberste Priorität habe der Kauf des Areals für die Gemeinde allerdings nicht. "Wir haben vor Kurzem einige Kommunalbauten errichtet, im Budget haben wir einen Kauf nicht eingeplant", sagt der Stadtchef. Sollte jedoch ein Investor nur einen Teil benötigen, sei auch die Gemeinde bereit über einen Teilkauf nachzudenken. "Ein Grundstück im Zentrum der Stadt ist für uns immer interessant".

In Pinkafeld hat SPÖ-Bürgermeister Kurt Maczek bereits seit langem Interesse an dem 4,8 Hektar großen Areal angemeldet. "Wir wollen ein Feuerwehrhaus bauen", sagt Maczek. Wo genau auf dem Kasernengelände sei noch nicht klar. "Das Verwertungskonzept fürs Kasernenareal ist noch zu wenig ausgegoren", meint Maczek. Außerdem würde man noch die Ausschreibung der SIVBEG abwarten. Aber es hätten auch die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft und die Neue Eisenstädter Siedlungsgesellschaft Interesse an dem Areal angemeldet.

"Es könnte aber auch noch andere Bieter geben, die die Genossenschaften überbieten", sagt Maczek. Laut SIVBEG sind derzeit noch keine konkreten Interessensbekundungen eingegangen, bis auf jene der Gemeinde.

"Das Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport als Eigentümerin prüft, ob diese Teilfläche der Gemeinde angeboten werden kann", sagt SIVBEG-Manager Galle. Die Verwertung der Kaserne in Pinkafeld wird derzeit noch vorbereitet.

Der Beginn des öffentlichen Verkaufsverfahrens des Kasernengeländes wird laut SIVBEG noch im Frühjahr stattfinden.