Franz Mracek ist mit 70 Jahren regierender Welt- und Europameister im Bankdrücken.
Franz Mracek reißt es um. Eben erst mit der Goldmedaille im Gepäck von der Europameisterschaft in La Manga in Spanien zurückgekehrt, reiste er am Wochenende schon wieder zur Staatsmeisterschaft nach Salzburg. "Stärkster Opa der Welt" wird der Burgenländer aus Trausdorf gerne genannt. Und das wohl zu Recht.
Im April feierte
Mracek seinen 70. Geburtstag, kurz darauf wurde er in
Kaunas (
Litauen) in der Gewichtsklasse bis 120 Kilogramm bei den Masters M4 (70 Jahre plus) Weltmeister im
Bankdrücken. 150 Kilogramm drückte der Senior in die Höhe – und das wenige Wochen nachdem er sich einer Schulteroperation unterziehen musste. "Als mein Arzt erfahren hat, dass ich an der Weltmeisterschaft teilnehme, hat er mich gefragt, ob ich blöd bin", schildert
Mracek und lacht. Geschont habe er sich nie, auch wenn es ihm manchmal schwer fällt: "Du musst eben den inneren Schweinhund überwinden."
Ob ihm die Disziplin Respekt von Freunden und Familie einbringe? Die beiden Enkerl im zarten Alter von zwei Jahren und drei Monaten seien dafür noch etwas zu jung. Und auch seine Freunde, die er zum Kartenspielen trifft, wollen ihm nicht nacheifern. "Das sind halt alte Männer", lacht Mracek. Das Training halte ihn gesundheitlich fit, das sei seine Motivation.
Sportliche Betätigung war dem pensionierten Landesbeamten schon in der Jugend wichtig. Mit 15 Jahren wurde er Staatsmeister im Hammerwerfen. Im Fallschirmspringen war
Mracek ebenso erfolgreich, 1989 stellte er das erste Damenteam auf. Dass diese Disziplin für Publicity sorgt, daran sei nicht zuletzt sein Freund Teddy Podgorksi (ehem. ORF-Generalintendant und Hobbypilot, Anm.) schuld gewesen.
Mit Leidenschaften betreibt Mracek auch das Segeln. Früher ging’s über den Atlantik, heute segelt er mit seiner Frau am Neusiedler See. Ans Aufgeben denkt der "stärkste Opa" nicht: Im Frühjahr will er bei der Weltmeisterschaft 170 Kilogramm drücken.