Chronik/Burgenland

Stadtführungen und Workshops für eine bessere Integration

Es gibt Kaffee und Tee. Leute kommen und gehen. Flüchtlinge, Österreicher und die Mitarbeiter der Diakonie unterhalten sich miteinander. Im "Diakonie Forum" im Zentrum von Oberwart herrscht Hochbetrieb.

"Dienstag, Mittwoch und Donnerstag haben wir geöffnet", sagt Tine Steiner, die Leiterin der Diakonie Flüchtlingshilfe. Seit eineinhalb Jahren gibt es die Einrichtung und sie wird gut angenommen. Vor allem die Kleiderausgabe ist stark frequentiert, die von "unseren Klienten betreut wird, es kommen nicht nur Flüchtlinge sondern auch österreichische Mindestsicherungsbezieher", erklärt Steiner.

Ab heuer gibt es im Diakonie Forum noch mehr Veranstaltungen. "Wir haben ein Konzept ausgearbeitet, für Maßnahmen zur Orientierung und Integration", sagt die Koordinatorin Elke Marksteiner von der Diakonie. Jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat, wird es eine Veranstaltung geben. Eingeladen sind nicht nur Asylwerber, sondern alle Interessierten. "Zugewanderte und Einheimische sollen sich austauschen", sagt Marksteiner.

Veranstaltungen

Als Kooperationspartner konnten schon einige Institutionen, wie der Wasserverband gewonnen werden. "Für die geflüchteten Leute war es unvorstellbar, Wasser aus der Leitung zu trinken, die dachten man will sie vergiften", sagt Marksteiner. Deshalb wird es einen Vortrag über das "Menschenrecht Trinkwasser" geben. Die Frauenberatung wird über Gleichberechtigung referieren, die ARGE Bäuerinnen über gesunde Ernährung. Stadtführungen in Oberwart und Präsentationen über die Flora und Fauna des Burgenlandes vom Naturschutzbund sind ebenso geplant. Dolmetscher der Diakonie werden die Vorträge in die Sprachen der Besucher übersetzen. 23 Veranstaltungen sollen dem Diakonie Forum mehr Frequenz bringen.

Der große Boom an Hilfe, den es im Herbst 2015 gab, sei abgeflaut. "Wir haben noch gute Unterstützer, aber es fehlt vor allem an Freiwilligen die Deutschkurse anbieten", weiß Steiner. Ebenfalls neu sei, dass Helfer angefeindet werden, "was wir mehr bemerken", sagt Steiner. 33 Mitarbeiter sind bei der Flüchtlingshilfe im Südburgenland beschäftigt, zehn Mitarbeiter sind von Oberpullendorf bis Jennersdorf unterwegs und besuchen die Unterkünfte. "Rund 3000 Menschen werden im Burgenland derzeit betreut", erklärt Tine Steiner.