Chronik/Burgenland

Sparen durch Kooperation

Vielleicht eines vorweg: Die Nordburgenländer dürfen sich über eine „sehr gute Trinkwasserqualität freuen“, sagt der Geschäftsführer des Wasserleitungsverbandes Nördliches Burgenland (WLV), Helmut Herlicska. Bis dato wurden die Nitratwerte von mehr als 30 mg pro Liter (der erlaubte Grenzwert liegt bei 50 mg / Liter) nicht überschritten bzw. liegen in den meisten der  65 Mitglieds-Gemeinden weit darunter.

Doch damit nicht genug der Erfolgsmeldungen: Während anderswo wie zum Beispiel in der Steiermark über „verordnete“ Gemeindezusammenlegungen oder in anderen Landesteilen sogar über die Abspaltung von einem Gemeindeteil diskutiert werde, werde „ein Paradebeispiel“ im Nördlichen Burgenland umgesetzt, so WLV-Obmann Gerhard Zapfl: Der Wasserversorger WLV und der -entsorger Wasserverband  Wulkatal (WVW) wollen nämlich in Zukunft enger als bisher zusammen arbeiten. Ein dementsprechender Vertrag wurde gestern in Wulkaprodersdorf unterzeichnet.

Genaue Kontrolle 

Seit mehreren Jahren betreibt der WLV einen digitalen Leitungskataster auf Basis eines Geografischen Informationssystems (GIS) für seine Wasserleitungen. „So können die Leitungen genauesten kontrolliert werden“, sagt der WLV-Obmann.  Das sei nützlich bei etwaigen Auftreten von Rissen der Röhre oder sonstigen Schäden.

Ab dem Frühjahr 2012 wird sich auch der WVW diesem System bedienen bzw. dieses in Anspruch nehmen. Damit werden Kosten  gespart. Denn würde der  WVW ein eigenes System  errichten, würden die Kosten von den derzeit geplanten 3.250.000 Euro um 500.000  steigen. „Damit helfen wir auch unseren Kunden sparen“, erklärt Alfred Reismüller,  Obmann des WVW. Es könne von einem  „Vorzeigeprojekt im kommunalen Bereich“ gesprochen werden, wobei die sinnvolle Nutzung und Vernetzung von vorhandenen Ressourcen zur Erzielung von Synergien  umgesetzt werde. Drei Jahre wird  die Umsetzung dauern.

Schluckt der WLV somit den WVW auf? Davon könne keine Rede sein.  Dass die beiden Verbände in ihrer Eigenständigkeit weiterhin bestehen, ist sowohl für Zapfl als auch für Reismüller keine Frage. Dass auch hier eingespart werden könnte lassen sie gerne beiseite. Das gehe von den Statuten und Aufgabenbereichen nicht.x