"Sonnenerde" für Hochbeet oder Terrarium
Von Roland Pittner
Die Lader sind auf dem Firmenareal in Riedlingsdorf, Bezirk Oberwart, ständig im Einsatz. Erde, Humus oder Ziegelsplitter werden transportiert, vermengt und zerkleinert. Herauskommen dabei die verschiedensten Mischungen. "Wir produzieren Erde für die Gartengestaltung, fürs Hochbeet oder Terrarium", sagt Firmengründer Gerald Dunst. Begonnen hat alles 1998, damals hat Dunst die Humusproduktion übernommen, mit der Auflage, dass kein Gestank nach Riedlingsdorf weht. "Bis heute hat es noch nicht gestunken", sagt Dunst, der als Kompostierungsexperte international Firmen beraten hat.
Spezialerde
Dunst ging es nie darum Abfälle zu entsorgen, sondern hochwertigen Kompost und fertige Erde herzustellen. Das Sortiment hat sich über die Jahre erweitert – 30.000 Tonnen Erde verlassen das Werk pro Jahr. Es gibt auch Spezialprodukte, wie die Terrarienerde, damit sich Echsen, Spinnen und Co. wohl fühlen. "Unser Produkt wird in ganz Europa im Zoofachhandel verkauft", sagt Dunst.
Eine weitere Eigenkreation ist die Terra Preta – die Schwarzerde von Riedlingsdorf. "Sechs Jahre Forschungsarbeit und viele Versuchsreihen stecken hinter dem Produkt", sagt Dunst. 200 Tonnen im Jahr werden davon verkauft. Die Erde bietet einen dauerhaft fruchtbaren Boden, der keinen weiteren Dünger mehr braucht. 100.000 Euro investiert Dunst pro Jahr in die Forschung. "Forschungsförderung nehmen wir keine mehr in Anspruch, es gibt eine Überbürokratisierung bei der Abrechnung", erklärt der Unternehmer.
Derzeit forscht man an Pflanzenkohlendünger, der dauerhaft die Qualität der Erde verbessern soll. "Wir sind auch international vernetzt und arbeiten daran, dass der Dünger auch für die Landwirtschaft attraktiv wird", sagt Dunst. Denn mit dieser Art der Bodenverbesserung, könnte auf Kunstdünger verzichtet werden.
Nachhaltigkeit wird bei Sonnenerde groß geschrieben, was der Firma auch schon einige Preise einbrachte, zuletzt den "Trigos Preis" – den Oscar der Nachhaltigkeit oder den Energy Globe Award. Würde es schon elektrisch betriebene Radlader geben, "dann hätten wir schon eine neue Flotte gekauft", sagt Dunst, der selbst nur mehr elektrisch unterwegs ist. Aufgeladen wird über die Fotovoltaikanlage auf den Hallendächern. Derzeit wird auch der Ausbau des Betriebs geplant. Dem Standort wird Dunst treu blieben, "der ist perfekt". www.sonnenerde.at