Seniorenheim-Betreiberin wird FPÖ-Geschäftsführerin
Von Thomas Orovits
Als das "Traumhaus" von Petra Wagner im Vorjahr im ORF-Burgenland präsentiert wurde, hieß es, das Pendeln von Jennersdorf nach Rudersdorf wäre ihr zu viel geworden, deshalb sei sie nach Rudersdorf gezogen. Aus 18 Kilometern werden nun aber mehr als 130 nach Eisenstadt, denn die Betreiberin eines Seniorenheims übernimmt die Geschäftsführung der FPÖ-Burgenland und löst damit den seit Juni 2013 amtierenden Pinkafelder Peter Jauschowetz ab. Diese überraschende Personalie wird FPÖ-Frontmann und Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Tschürtz am Donnerstag verkünden. Er wolle "frischen Wind" in die Landespartei bringen, hieß es am Dienstag aus dem Tschürtz-Umfeld. Wagner wollte vor ihrer offiziellen Präsentation noch nichts sagen, das Seniorenheim wolle sie aber weiterhin leiten. Der parteiinterne Aufstieg der als ehrgeizig beschriebenen Südburgenländerin, die bis vor Kurzem nicht als besonders FPÖ-affin aufgefallen sei, ist jedenfalls rekordverdächtig: Erst vor knapp zwei Monaten wurde die FPÖ-Ortsgruppe in Rudersdorf gegründet, Obfrau ist Wagner. Die derzeit nicht im Gemeinderat vertretenen Freiheitlichen wollen 2017 nicht nur (wieder) ins Gemeindeparlament, sondern Wagner soll auch "ein Wörtchen um den Bürgermeistersitz mitreden", wünscht sich ihr Mentor Tschürtz.
Jauschowetz und der Ruster Christian Ries waren nach dem FPÖ-Landesparteitag im April 2013, als Tschürtz nach einem matten Wahlergebnis schon an Rücktritt dachte, als gleichberechtigte Geschäftsführer in die Landesgeschäftsstelle gekommen. Der jetzige Klubdirektor Géza Molnár und Siegfried Zeltner (nun Referent im LH-Vize-Büro) mussten damals gehen. Zuletzt war Jauschowetz Geschäftsführer, Ries Landesparteisekretär – das soll der Ruster Polizist auch bleiben. Ziviltechniker Jauschowetz hat schon einen neuen Job in Aussicht, hält sich aber noch bedeckt.