Schwarze Rinder schützen Moor
Von Roland Pittner
Wo ist denn jetzt das Moor?" , ist eine der Fragen, die bei jeder Führung auf Kerstin Pichler einprasseln. Antworten hat die Expertin für das größte Niedermoor Österreichs in Rohr, Bezirk Güssing, natürlich parat. "Wie sich die Kinder das Moor vorstellen, das gibt es nur mehr selten", sagt Pichler. Trotzdem können sie es in dem Moorloch finden und auch selbst reinsteigen.
Aber es gibt auch noch andere Highlights rund ums Moor zu entdecken, wie den Garten der Sinne. Hier können die Kinder eine Moorsymphonie komponieren oder barfuß verschiedene Untergründe begehen. "Die Kinder sind schon sehr von der Natur entfremdet– auch die vom Land", sagt Pichler, die rund 30 Klassen übers Jahr durchs Moor führt.
"Wir haben auch sehr viele Wildkräuterpflanzen hier, auch erfahrene Kräutermenschen sind da begeistert", weiß Pichler. Leute aus der Umgebung würden sich immer wieder begeistert zeigen, von der Niedermoorlandschaft.
Attraktion
"Es werden auch immer mehr Touristen, die Führungen buchen", sagt Pichler. Von der Kurzführung bis zur sechs Stunden Trekking Tour oder speziellen Vogelwanderungen wird alles angeboten. Ein Höhepunkt für die Besucher egal ob alt oder jung sind natürlich die Ochsen. "Sie sind so zahm, sie laufen oft auf die Gäste zu", sagt Pichler.
Durch das Projekt, kann die alte Landschaft des Niedermoors erhalten bleiben und wird nicht für die industrielle Landwirtschaft urbar gemacht. Seit zehn Jahren weiden die maximal 150 Rinder auf 108 Hektar das ganze Jahr über. "2004 wurde das Projekt von 42 Landwirten gestartet, um das Niedermoor zu schützen", erklärt Projektleiter Jürgen Frank. 2005 wurde der Zickentaler Moorochse auch zur Genussregion Österreichs erhoben.
Am 26. April feiert man in Eisenhüttel bei der Rinderweide das Jubiläum mit Ochsengulasch und Festakt. Für die Kinder gibt es bei ihrer Führung zum Abschluss Steckerlbrot, das selbst am Lagerfeuer gebacken wird.