Chronik/Burgenland

Schnee und Wind hatten das Land fest im Griff

„Diesmal war es noch ärger als Mitte Jänner“, sagt Franz Steiger, kurz bevor er mit seinem Räumfahrzeug das Bau- und Betriebsdienstleistungszentrum Nord in Eisenstadt wieder verlässt. „Die B 50 ist eine Katastrophe“, seufzt der Klingenbacher, der seit zwölf Jahren im Dienst des Landes für schneefreie Straßen sorgt – Nachsatz: „Heute hat‘s mich mit meinem Lkw schon sechsmal gedreht.“ Der Winter hatte das Burgenland am Donnerstag fest im Griff. Nach einer turbulenten Nacht war für die Einsatzkräfte vorerst keine Pause in Sicht. Windspitzen mit bis zu 80 km/h sorgten für massive Verwehungen und Straßensperren. Zu Mittag entspannte sich die Situation allerdings wieder.

Verwehungen

Die größten Probleme gab es auf der B 50 im Nordburgenland. Die Straße war zwischen Eisenstadt und Winden am See mehrere Stunden lang gesperrt und konnte erst am Nachmittag wieder durchgängig befahren werden. Ein für Straßenmeisterei und Einsatzkräfte neuralgischer Punkt befand sich zwischen Breitenbrunn und Purbach. Aufgrund der leichten Steigung blieben viele Fahrzeuge hängen. Mit Streusplitt versuchte die Straßenmeisterei die vereiste Strecke zu entschärfen. Um die Straßen von den Schneemassen zu befreien, wurden sogar zusätzliche private Radlader angemietet.

Weniger erfolgreich kämpften die Schneepflüge auf einigen Straßen im Bezirk Neusiedl am See. Vor allem im Seewinkel – bei Wallern, Tadten, Halbturn – waren viele Straßen auch weiterhin nicht befahrbar. Gröbere Zwischenfälle gab es keine mehr. Gegen 15.30 Uhr konnten alle Feuerwehren einrücken, hieß es aus dem Landessicherheitszentrale

Im Mittel- und Südburgenland konnten die Fahrverbote bei der Umfahrung Deutschkreutz, der B 62 zwischen Lackenbach und Ritzing und der B 63a bei Schachendorf wieder aufgehoben werden. Alle Grenzübergänge nach Ungarn waren wieder befahrbar.

Laut ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif laufe trotz des Schneechaos alles nach Plan. Auf der Schiene fahre man planmäßig außer im Raum Bruck an der Leitha. Auch auf der Pottendorfer Linie – Strecke Deutschkreutz-Wien – kam es zu Verspätungen.