Chronik/Burgenland

"Sammelstelle" in Nickelsdorf muss verlegt werden

Nur eine Woche, nachdem am Nova-Rock-Gelände in Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) eine „Sammelstelle“ für Flüchtlinge eingerichtet worden ist, musste die Halle wieder geräumt werden. Die Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See habe ihm am Donnerstag mitgeteilt, dass die Unterbringung nicht rechtskonform sei, unter anderem gäbe es Widmungsprobleme, bestätigte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil am Freitag gegenüber dem KURIER. Mit diesem Wissen könne er nicht die Verantwortung übernehmen, wenn etwa ein Feuer ausgebrochen wäre, begründete der Polizeichef die Verlegung der Sammelstelle.
In der 1200 Quadratmeter großen Zelthalle waren seit vergangenem Freitag im Bezirk aufgegriffene Flüchtlinge erstversorgt worden, ehe sie dann zur Registrierung nach Eisenstadt, Schattendorf, Heiligenkreuz oder Vordernberg gebracht wurden. Im Schnitt waren stundenweise 100 bis 200 Personen vor Ort.

Wie geht es weiter?

Am Freitagnachmittag wurde ein Ersatzquartier auf dem Gelände des österreichisch-ungarischen Polizeikooperationszentrums in Nickelsdorf adaptiert. Unter einem Flugdach in der Nähe des ehemaligen Grenzübergangs werden WC- und Waschcontainer aufgestellt. Die offenen Seiten unter dem Dach sollen provisorisch „verbaut“ werden, Betonrampen bilden schon einen gewissen baulichen Schutz. In zwei Bussen, die nicht mehr zum Verkehr zugelassen sind, sollen sich die Flüchtlinge ausruhen können. Weil die Menschen höchstens 10 bis 12 Stunden in Nickelsdorf bleiben sollen, wird das für ausreichend gehalten, es handle sich gewissermaßen um eine „Wartehalle“. Die Versorgung der Flüchlinge übernimmt auch am neuen Standort das Rote Kreuz.