Rückholaktion ausgegliederter Jobs spart Krankenanstalten 750.000 Euro im Jahr
Von Thomas Orovits
"Mehr Beschäftigung für Burgenländer" zu schaffen, ist für die rot-blaue Koalition zentraler Bestandteil des Regierungsübereinkommens – und ein hartes Stück Arbeit. Immer noch profitieren EU-Ausländer stärker vom Jobwachstum als Inländer.
Die jüngsten, durchaus positiv anmutenden Zahlen: Im November ist die Beschäftigung im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozent auf 101.475 unselbstständig Beschäftigte gestiegen und die Arbeitslosigkeit gar um 2,2 Prozent gesunken. Aber die Ausländerbeschäftigung hat im selben Zeitraum gleich um 5,1 Prozent zugelegt.
Die 23.075 ausländischen Beschäftigten (Ungarn sind die weitaus größte Gruppe) machen 22,7 Prozent der Gesamtbeschäftigten aus. Dass dieser Trend demnächst brechen könnte, sieht man beim Arbeitsmarktservice nicht. Aber dort, wo das Land das Sagen hat, will man einen prononcierten Inländerkurs fahren.
Rückholaktion
Etwa bei der Krankenanstaltengesellschaft Krages. "Wir haben Arbeitsplätze, die ausgelagert waren, wieder ins Unternehmen zurückgeholt", verkündete Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) am Freitag in Eisenstadt. Bei diesem "Insourcing" seien in erster Linie Burgenländer zum Zug gekommen. Und diese Maßnahme erspare der Krages, die zu 100 Prozent im Eigentum des Landes steht, unterm Strich jährlich sogar 750.000 Euro. Die Rückholaktion war eine der ersten Maßnahmen von Krages-Geschäftsführer René Schnedl und begann Anfang 2015 noch unter Rot-Schwarz. Insgesamt sind es 281 Dienstnehmer der Bereiche Reinigung, Sterilisation, Küche, Technik und IT. Insgesamt hat die Krages 1857 Mitarbeiter. Möglich wurde die Einsparung, weil der Kollektivvertrag der Privatangestellten übernommen wurde und die Krages ob ihres gemeinnützigen Status‘ weder Umsatz- noch Kommunalsteuer entrichten muss. Schnedl schreibt gerade eine Diplomarbeit zum Thema und hat schon Anfragen anderer Bundesländer zum burgenländischen Modell.