Rohrer: „VP hat sich mit 2. Platz zufrieden gegeben“
Von Thomas Orovits
Der Herausforderer von Franz Steindl sieht eine realistische Chance, die ÖVP-interne Urabstimmung am 27. April für sich zu entscheiden: „Natürlich will ich gewinnen“, sagt der 39-jährige Hotelier Jürgen Rohrer aus Lutzmannsburg, der von seiner Ortspartei ins Rennen um die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl geschickt wird.
Entscheidend werde, ob „die Unzufriedenen“ zur Wahl gehen, erläutert der vermutlich einzige Gegenkandidat des amtierenden Parteichefs (die Frist für Bewerbungen endete Montagmitternacht) im KURIER-Gespräch.
Er wolle eine neue ÖVP mit Ecken und Kanten. Die Volkspartei habe sich „mit dem zweiten Platz zufrieden gegeben, aber in einer gesunden Mannschaft will man gewinnen“. Der frühere Fußballer Rohrer sieht sich nun als Trainer, der frischen Schwung in die Partei bringt. Ob im Fall seines Sieges auch die zwei VP-Landesräte gehen müssten, sei offen.
Persönlich habe er „gar nichts gegen Steindl“, der mehrmals den Rohrer’schen Apfelhof besucht habe, sagt der Unternehmer. Der seit 2000 amtierende Landeshauptmannvize habe sich sicher bemüht, aber „für mich ist für die Allgemeinheit zu wenig rausgekommen“, befindet Rohrer. In den vergangenen Jahren seien 80 Prozent der Energie in der Regierung aber auch ÖVP-intern damit vergeudet worden, „sich Dinge an den Kopf zu werfen“ und es gebe zu viel Schönfärberei, etwa im Tourismus.
Seinen Betrieb mit zehn Mitarbeitern und bis 12.000 Nächtigungen pro Jahr würde im Fall des Falles „meine hervorragende Frau“ weiterführen.
Rohrer will in den kommenden zwei Monaten nicht wahlkämpfen, denn „da steckt das Wort kämpfen drin“, sondern sich präsentieren. Sein Budget werde minimal, von der Landespartei erwarte er aber die gleiche Behandlung und Unterstützung, die Steindl erhalte.
Den ersten Auftritt als Herausforderer hat Rohrer schon heute, Dienstag, beim Empfang für Olympiasiegerin Julia Dujmovits in Güssing (siehe Seite 18), an dem er teilnehmen wil. Für Rohrer ist der sensationelle Erfolg einer "Flachländerin" im Snowboard ein Beispiel dafür, dass alles möglich ist, wenn man’s nur will und sich dafür ins Zeug legt.