Chronik/Burgenland

Risiko für Unfälle mit Wildtieren steigt im Herbst

Montagfrüh kam es zwischen Pinkafeld und Oberschützen zu einem Zusammenstoß zwischen einem Fahrzeug und einem Hirsch. Der Lenker hatte Glück und blieb unverletzt, der Hirsch verendete im Straßengraben, das Auto musste von der Stadtfeuerwehr Pinkafeld geborgen werden. Acht Wildunfälle passieren pro Stunden auf Österreichs Straßen.

Im Herbst ist das heimische Wild besonders viel auf den Läufen und somit steigt auch die Gefahr im Straßenverkehr. "Im Jahr 2014 hatten wir 31 Stück Rotwild, 3618 Rehe und 103 Wildschweine, 2900 Hasen und 834 Fasane als Straßentod zu beklagen", sagt Andreas Duscher, Geschäftsführer des burgenländischen Landesjagdverbandes. Die Dunkelziffer dürfte aber weitaus höher sein, denn die Zahlen betreffen nur jene Tiere, die unmittelbar neben der Straße gefunden wurden, oder von den Unfalllenkern gemeldet wurden. "Viele Tiere laufen, wenn sie angefahren wurden noch weiter und zählen dann zum Fallwild oder werden gar nicht gefunden", sagt Duscher. Viele Autolenker würden Unfälle mit Hasen oder Fasane nicht anzeigen, wenn am Auto kein Schaden entsteht.Bei größeren Tieren sieht die Sache anders aus. "Wenn man mit 50 km/h fährt und ein Wildschwein mit 80 Kilo trifft, liegt das Aufprallgewicht bei etwa zwei Tonnen", sagt Duscher.

Im Vorjahr wurden 338 Menschen bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren verletzt, zwei kamen sogar ums Leben. Im Burgenland wurden elf Personen bei Wildunfällen im Jahr 2014 verletzt. Duscher rät in der Dämmerung und am Abend vorsichtig zu fahren. "Sieht man ein Tier, kommen meist noch andere nach", erklärt der Wildbiologe. Viele Risikostrecken wurden bereits mit blauen Reflektoren bestückt, dort ist die Unfallhäufigkeit zurück gegangen.