Rehhäupter in der Güns: Polizei ermittelt wegen Wilderei
Einen außergewöhnlichen Fund hatte ein Passant dieser Tage bei Unterkohlstätten an der Grenze zwischen den Bezirken Oberwart und Oberpullendorf gemacht. Der Südburgenländer hatte in der Güns fünf fein säuberlich abgetrennte Häupter von Rehen entdeckt, die im Wasser trieben, berichtet die bvz. Nun ermittelt die Polizei, wie der Bezirkskommandant von Oberpullendorf, Emmerich Schedl, zum KURIER sagt.
„Es besteht der Verdacht, dass es sich um Wilderei handelt“, sagt der Bezirkspolizeichef. In einem ersten Schritt werde der Kontakt mit den Jägern hergestellt. Eines sei klar: „Dort, wo die Köpfe gefunden worden sind, wurde nicht gewildert.“ Die Tierhäupter dürften beim Fundort abgelegt worden sein.
Mögliche Szenarien
Laut dem Bezirksjägermeister von Oberpullendorf, Herbert Pfeiffer, müssen Revierinhaber alle Abschüsse im vom Land zur Verfügung gestellten System erfasst werden. An diese Auflagen würden sich seines Wissens auch alle halten.
Eine Vermutung sei, dass die Rehe ordnungsgemäß erlegt, aber die Häupter nicht waidmännisch entsorgt worden sein könnten. Beim Kauf von Wildbret würden Händler oft darauf Wert legen, dass das Haupt entfernt ist. Eine Entsorgung, etwa von Häuptern, sei bei der Tierkörperverwertung kostenlos möglich.
Waren die Geweihe (die Trophäe) auf dem Haupt, so gehe er von Wilderei aus. Dafür benötige es eine genaue Untersuchung. Eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit aufgrund möglicher ansteckender Krankheiten sei durch die Entsorgung der Häupter jedenfalls nicht gegeben, so Pfeiffer.