Regional-Ei zu Ostern gefragt
Im Hofladen von Josef und Birgit Lunzer in Tadten (Bezirk Neusiedl am See) ist derzeit noch mehr los als sonst. Besonders gefragt sind in der Karwoche die Bio-Eier, die das Landwirtehepaar roh ab Hof verkauft. "Die regionale Nachfrage steigt immer mehr", erklärt Josef Lunzer.
4500 bis 5000 Eier produzieren die insgesamt rund 6000 Hühner pro Tag. Ein Teil davon wird an eine Handelskette geliefert, ein anderer Teil wird direkt ab Hof über den Ladentisch.
Biologische Haltung
Seit 2003 hält der Landwirt Hühner nach biologischen Richtlinien. Das bedeutet, dass jedem Tier 10 m² Weidefläche zur Verfügung stehen. Seit Kurzem haben die Lunzers auch mit der Haltung sogenannter Zweinutzungshühner begonnen. Männliche Küken werden bei den Lunzers – anders als in herkömmlichen Betrieben – nicht nach der Geburt getötet. Sie werden gemästet und ihr Fleisch wird verwertet, so wie früher bei den Haushühnern, erklärt der Landwirt.
Die Haltung von Zweinutzungshühnern könnte aufgrund des ständig steigenden Ei- und Fleischkonsums auch in anderen Betrieben Schule machen. 4300 Tonnen Eier verzehren die Burgenländer pro Jahr. Die heimischen Geflügelzüchter und Eierproduzenten halten 292.000 Hennen, die rund 74 Millionen Eier legen. Ein Großteil der 40 im Burgenland registrierten Hühnerbauern setzt auf Bodenhaltung, elf Betriebe haben Freilandhühner und acht einen Biobetrieb.
Einen Qualitätsvergleich müssen die burgenländischen Betriebe weder auf nationaler noch auf internationaler Ebene fürchten, versichern Landesrat Andreas Liegenfeld (ÖVP) und Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Stefan Hautzinger unisono. Die hohen Standards bei Haltung, Fütterung und Verarbeitung der Produkte seien "international führend" und der Handel setze auf regionale Lieferanten. Anders sei das in vielen Fällen in der Gastronomie. Hier, betont Liegenfeld, würden "große Mengen billige, importierte Eier aus Käfighaltung" , die in Österreich seit 2009 verboten ist, verwendet werden.
Kosten
Dabei sind Bioeier nicht unbedingt immer die teuersten, wie eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer (AK) Burgenland zeigt. Die Konsumentenschützer der AK haben vor Ostern in sieben Supermärkten und Diskontern in Eisenstadt 96 Produkte unter die Lupe genommen. Gefärbte Bio-Eier kosteten zwischen 45 und 55 Cent pro Stück. Für Ostereier aus Freilandhaltung zahlt man zwischen 23 und 73 Cent. Für Ostereier aus Bodenhaltung muss der Kunde zwischen 27 bis 50 Cent berappen.