Chronik/Burgenland

Recyclingzentren fürs ganze Land

500 bis 700 Tonnen Abfall sammelt ein Müllwagen pro Arbeitstag. Im Vorjahr wurden etwa 30.178 Tonnen Restmüll in den Privathaushalten abgeholt. 2006 waren es noch um ca. 2400 Tonnen weniger.

Kürzlich tagte die Vollversammlung des Burgenländischen Müllverbands (BMV). BMV-Obmann Markus Szelinger und sein Stellvertreter Josef Korpitsch präsentierten die Tätigkeit des Verbands. Erfreulich für die Bürger: Trotz zusätzlicher Serviceleistungen für die Gemeinden ist es zum 16. Mal in Folge nicht notwendig, die Müllgebühren zu erhöhen. 96,80 Euro zahlt ein Haushalt pro Jahr Müllgebühr, das bleibt auch so.

„Es gibt genügend Rücklagen für zukünftige Investitionen, deshalb brauchen wir die Gebühren nicht erhöhen“, sagt Korpitsch im KURIER-Gespräch. Denn nur auf Gewinne sei der Verband nicht aus. „Wir stehen auf soliden Füßen “, sagt der Obmann-Stellvertreter. Rund 300 Mitarbeiter sind beim Müllverband und bei der operativen Tochter Umweltdienst Burgenland beschäftigt. Der Plastikabfall wird mehr, ebenso wie biogener Abfall und die Entsorgung von Alt-Elektrogeräten. Hier gab es 2006 1437 Tonnen, 2017 waren es bereits 2481 Tonnen.

Neue Zentren

Um den Service beim Sperrmüll und bei Alt-Elektrogeräten zu verbessern, plant der BMV gerade in Heiligenkreuz, Bezirk Jennersdorf, ein Pilotprojekt für ein neues Recycelzentrum. „Es ist ein Startprojekt für das Burgenland, bei dem zehn Gemeinden zusammenarbeiten“, sagt Korpitsch. Das Einzugsgebiet beträgt rund 15 Kilometer. „Die Sammelstelle wird immer besetzt sein und kann von allen Bürgern benutzt werden“, sagt Korpitsch. Es werde keine Mengenbeschränkung geben.

Bessere Öffnungszeiten, ein Mietwagenangebot sowie kompetente Beratung und eine großteils unentgeltliche Abgabe von sperrigen Abfällen und Altstoffen sind die Ziele. „Dadurch kommt es zu einer besseren Trennung der angelieferten Abfälle und damit zu besseren Verwertungsmöglichkeiten im Sinne der Ressourcenschonung und der Kreislaufwirtschaft“, erklärt Obmann Szelinger. Neben dem Recyclingzentrum plant der BMV auch eine Umladestation. Restmüll und Bioabfall wurden bisher mit den Müllautos aus dem Bezirk Jennersdorf nach Oberwart gefahren.

Umladestation

„Künftig sollen diese Stoffe umgeladen werden und nicht mehr zwischen Kalch und Oberwart mit den Müllsammelfahrzeugen pendeln“, sagt Korpitsch. Das geplante Projekt werde zwischen drei und 3,5 Millionen Euro kosten; Baustart könnte schon im März 2019 sein. Der Betrieb soll 2020 aufgenommen werden, dann könnten weitere Zentren im Land folgen.