Opernfestspiele: Sanierungsplan noch unklar
Von Georg Gesellmann
Klein haben die Opernfestspiele in St. Margarethen unter der Idee von Wolfgang Werner begonnen. 10.000 Besucher kamen im Jahre 1996. Dass irgendwann einmal mehr als 100.000 Besucher in den Römersteinbruch wegen einer Opernaufführung kommen würden, damit hat eigentlich niemand gerechnet. Außer Veranstalter Wolfgang Werner. Und die Veranstaltungen im Steinbruch entwickelten sich zum Publikumsmagnet.
Was dabei herauskommt, hängt von den Forderungen der 98 Gläubiger (inklusive 15 Dienstnehmerforderungen) ab. In der gestrigen Tagsatzung kam es zu keinem Ergebnis, "da eine Vielzahl der angemeldeten Forderungen (insbesondere von öffentlichen Stellen) sehr komplex und umfangreich sind und vom Insolvenzverwalter noch näher geprüft werden müssen", heißt es seitens des AKV. Es wird auch abzuwarten sein, ob der Sanierungsplan aufrecht erhalten bleibt. Daher sei eine Stellungnahme seitens des Insolvenzverwalters zum angebotenen Sanierungsplan derzeit "keinesfalls möglich".
Gerüchteküche
Wie so oft wird in derartigen Fällen gemunkelt. Und es wird kräftig gemunkelt. Massiver Ärger mit den Abgabenbehörden soll Werner zu schaffen gemacht haben. Die Gesellschaft sah sich einer laufenden, "nachgerade inquisitorischen Überprüfung" durch Finanzamt und Gebietskrankenkasse ausgesetzt, die hohe Abgaben- und Beitrags-Nachforderungen auslösten. Die Beitragsvorschreibungen wurden zwar rechtlich beeinsprucht, es mussten aber Rückstellungen gebildet werden, "die die Kreditwürdigkeit negativ beeinflussten" , heißt es im Insolvenzantrag. Auch die Lustbarkeitssteuer von zwei Jahren – es geht um 500.000 Euro – an die Gemeinde St. Margarethen sollen nicht abgegeben worden sein.
Opernaufführungen wird es weiterhin unter der Patronanz der neu gegründeten Gesellschaft Arenaria im Römersteinbruch geben. Wolfgang Werner ist mehr oder weniger weg von der Bühne. Er hat aber einen Consultingvertrag mit Arenaria.