Kassasturz offenbart 15,1 Millionen € Schulden
Von Roland Pittner
Die gute Nachricht: „Die Lage hat sich deutlich gebessert, von einer Entwarnung kann aber keine Rede sein“, sagt Franz Katzmann, der gemeinsam mit dem Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) die Gemeindekassen unter die Lupe genommen hat. In zwölf Jahren könnte die Südmetropole zwar wieder schuldenfrei sein, investieren dürfe die Stadt bei diesem Szenario allerdings nichts. „Es ist ein Wunschgedanke und wird so nicht möglich sein“, sagt VP-Bürgermeister Georg Rosner, der mit Vertretern von SPÖ, FPÖ und Grünen sowie dem ehemaligen Landesrechnungshofdirektor Katzmann den Kassasturz präsentierte.
Die Stadt muss für 15,1 Millionen Euro geradestehen, 2009 ging man noch von 9,9 Millionen aus. Aufgeschlüsselt sind die Schulden in 4,3 Millionen Euro für Beteiligungen (inform events, WSO), 2,9 Millionen Euro aus Leasinggeschäften (Schulsanierungen usw.) und 7,9 Millionen Euro an Krediten. 133.000 Euro werden pro Monat getilgt.
Ein Grund, warum die Stadt besser dasteht als zuvor: Zur Zeit wird kaum Geld in die Hand genommen. Im Burgenlandschnitt würden Gemeinden laut KDZ 220 Euro pro Einwohner investieren, in Oberwart seien es nur 110.
Sparen will die Gemeinde bei den Ermessensausgaben und auch bei Nachbesetzungen. Ein Investitionsplan für die nächsten drei bis fünf Jahre müsse erstellt werden.
Ursache für die Misere ist laut Katzmann „zum Großteil“ der Finanzskandal, der 2009 aufgeflogen ist. Rund 4,3 Millionen Euro musste die Gemeinde abschreiben, weil Vorschreibungen nicht eingehoben wurden.