Oberschützen: FPÖ-Rauswurf für Karner
Von Roland Pittner
Ich habe noch nichts bekommen", sagt Ernst Karner, ehemaliger FPÖ-Gemeinderat in Oberschützen. Denn laut FP-Parteichef Johann Tschürtz wurde bereits am 9. Oktober über den Parteiausschluss des Kommunalpolitikers abgestimmt. Er wurde der FPÖ verwiesen, wegen Ungehorsam.
Karner der bei der Gemeinderatswahl statt für die FPÖ als FPO (Freiheitliche Parteilose Oberschützen) angetreten war, sieht darin kein Problem. "Es interessiert mich wenig. Ich bin zum Gemeindevorstand gewählt worden und hatte auf unserer Liste die meisten Vorzugsstimmen", sagt Karner im KURIER-Gespräch. Drei Mandate holte die FPO in der 2200-Seelen-Gemeinde. "Acht Stimmen haben uns für einen vierten Sitz im Gemeinderat gefehlt", erklärt Karner. Für Karner sei der Weg der unabhängigen Listen der Richtige, einige seiner Kandidaten waren FPÖ Mitglieder andere ohne Parteibuch. Schon vor der Wahl hätte es mit Tschürtz wegen der Liste Streitereien gegeben.
"Der Vorstand hat beschlossen, dass nur unter der FPÖ angetreten werden kann und nicht mit Listen. Da soll es keine Vermischung geben", sagt Johann Tschürtz. Wo FPÖ drauf stehe, müsse auch FPÖ drinnen sein. Für Tschürtz sei es schließlich eine Überraschung gewesen, dass Karner dann doch nicht für die FPÖ in den Wahlkampf zog.
Hintergangen
"Er hat die Partei hintergangen, deshalb haben wir beschlossen ihn von der Partei auszuschließen", sagt Tschürtz. Denn schon bei der Landtagswahl hätte Karner gegen die FPÖ gearbeitet und "uns ein Mandat gekostet, weil er für die Liste Burgenland Werbung gemacht hat", ist sich Tschürtz sicher. Eine Stimme entschied damals, dass die Liste Burgenland in den Landtag einzog und die FPÖ einen Sitz weniger hatte. Um wieder Ordnung in Oberschützen zu machen, will der FP-Chef nun eine neue Ortsgruppe gründen. "Wir haben schon Kandidaten, auch welche von Karner", sagt Tschürtz.
Karner weiß davon noch nichts, aber er wisse wie schwierig es ist eine Ortsgruppe zu gründen. "Von oben herab kann gar nichts verordnet werden, das geht nur von der Basis mit überzeugender Arbeit",sagt Karner. Er will mit der FPO weiterhin für die Gemeinde arbeiten. "Es geht mir nicht um Parteipolitik, sondern um Sachpolitik."