Nach Anrainerprotesten verspricht Hackl Schallschutzwände
Von Thomas Orovits
Die geplante Erweiterung des Entsorgungsbetriebs Hackl in Wulkaprodersdorf ruft Anrainer auf den Plan. Sie befürchten einen weiteren Anstieg von Lärm- und Geruchsbelästigung und haben sich zur „Initiative Lebenswertes Wulkaprodersdorf“ (ILW) formiert. Firmengründer Oswald Hackl senior verspricht Entgegenkommen.
Die Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt-Umgebung hat das Genehmigungsverfahren nach einer ersten Verhandlung am 22. Jänner vorerst bis 1. November ruhend gestellt.
Seit 2002 besteht der Standort an der B50, mit 50 Mitarbeitern werden zwischen sieben und acht Millionen Euro Jahresumsatz erwirtschaftet. Entsorgt werden Gewerbeabfälle, Kunststoffe, Bauschutt, Altpapier und Alteisen. Ein großer Abnehmer ist die Zementindustrie, die Plastikabfälle verbrennt. Derzeit ist die Lagerung von 30.000 Jahrestonnen genehmigt. Hackl plant nun, von Zwei- auf Dreischicht-Betrieb und 45.000 Jahrestonnen umzustellen.
Rund 300 der knapp 1900 Einwohner haben laut ILW die Erweiterung beeinsprucht, unter ihnen auch Bernhard Hartenthaler, der im Ort ein Haus baut und bei einem Dreischicht-Betrieb von 0 bis 24 Uhr noch mehr Gestank und Lärm befürchtet. Die Absiedelung der Anlage ist zwar nicht sein vordringliches Ziel („wenn es keine Beeinträchtigung der Anrainer gibt, kann sie dort bleiben“), aber „wenn Hackl wegzieht, wäre das auch eine Lösung“.
Daran denkt Oswald Hackl senior derzeit nicht, er wolle niemandes Lebensqualität einschränken, sagt er. Obwohl bei den vom Unternehmen beauftragten Lärmschutzmessungen „alle Werte unter der Norm“ gewesen seien, will er noch im Februar Schallschutzwände aufstellen lassen. Das Geruchsgutachten könne sinnvollerweise erst im Sommer gemacht werden.
Das will auch die BH Eisenstadt-Umgebung abwarten und unterdessen auch das Lärmgutachten selbst überprüfen. Hackl versucht die Ausweitung insgesamt zu relativieren, die 45.000 Tonnen seien zu hoch gegriffen gewesen, es würden „höchstens 35.000 Tonnen“, weil es übers Jahr viele Stehzeiten gebe. Material würde jeweils nur bis 17 Uhr angeliefert und „Samstag und Sonntag wird nicht gearbeitet.“
Bürgermeister Friedrich Zarits versucht zu vermitteln – einerseits will er Anliegen der Anrainer berücksichtigen, andererseits ist die Kommunalsteuer des Unternehmens für Wulkaprodersdorf sehr wichtig. Zarits: „Ich versuche, alle Interessen unter einen Hut zu bringen.“