Chronik/Burgenland

Michaela Raber: "Will nicht in Landtag"

Willibald Höchtl jenseits der 80 Prozent konnte die SPÖ-Kandidatin zwar nicht anschließen, dennoch ist das Ergebnis der Bürgermeisterwahl in Rauchwart, die nach Höchtls Tod notwendig war, eindeutig: Auf Michaela Raber entfielen am Sonntag 249 Stimmen, ihr ÖVP-Gegenkandidat Adolf Bauer konnte nur 157 Stimmen für sich verbuchen. Neun Wahlzettel waren ungültig. "Das ist ein sehr gutes Ergebnis", zeigte sich die 43-jährige Kindergartenleiterin in einer ersten Reaktion gegenüber dem KURIER zufrieden.

Adolf Bauer, 60, gestand ein, sich ein "knapperes Ergebnis" erwartet zu haben, aber die SPÖ habe ihre Mobilisierungskraft unter Beweis gestellt. Der gescheiterte ÖVP-Herausforderer bleibt Gemeindevorstand. Ob er bei der im Oktober 2012 anstehenden landesweiten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl wieder antritt, ließ er offen. Das werde in den Gremien diskutiert. Eine Verjüngung des Teams der Orts-ÖVP sei aber jedenfalls ein Gebot der Stunde.

Hochwasserschutz

Dass Raber auch 2012 gesetzt ist, gilt nach dem Sieg am Sonntag hingegen als sicher. Welche Vorhaben nun ganz oben auf der Agenda der neuen Ortschefin der 450-Einwohner-Gemeinde stehen? Zunächst will sich Raber einen Überblick über die Finanzlage der Gemeinde verschaffen, "damit ich weiß, was heuer noch finanzierbar ist." Die Kommune verfügt über ein Budget von rund einer Million Euro.

"Der Hochwasserschutz hat oberste Priorität", betonte Raber. Im Juni 2009 waren der Campingplatz und mehrere Einfamilienhäuser unter Wasser gestanden. Ein größeres Rückhaltebecken soll das in Zukunft verhindern. Noch heuer möchte Raber die Planung und Begutachtung abschließen und im Frühjahr mit der Errichtung starten. Im Herbst 2012 könnte der Hochwasserschutz fertig sein.

Die Zusammenarbeit mit den drei ÖVP-Gemeinderäten sieht Raber, deren SPÖ acht Mandate hält, unproblematisch. "Wir haben immer gut zusammengearbeitet." Kann sich die erste Frau Bürgermeister im Südburgenland (SPÖ-Landeschef Hans Niessl sprach von einem historischen Wahlerfolg) in Zukunft auch den Sprung in den Landtag vorstellen? "Nein, ich bleibe auf dem Boden. Ich möchte für meine Heimatgemeinde arbeiten".