Chronik/Burgenland

Metaller-Löhne: Schwerer Rucksack für Betriebe

Der Metaller-Lohnabschluss sei zu hoch, betonen Manfred Gerger, Vizepräsident, und Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Burgenland (IV), unisono. In der Vorwoche hatten die Metaller 4,2 Prozent ausverhandelt.

"Die derzeitige Geschäftslage ist zwar stabil, aber in drei bis sechs Monaten wird sie nach unten gehen", erklärt Puschautz-Meidl. Das würde aus einer aktuellen Umfrage unter den burgenländischen Industriebetrieben hervorgehen. 27 Prozent der Befragten sehen die Geschäftslage in einem halben Jahr schlechter als im Vorquartal, 16 Prozent rechnen mit einem Rückgang des Beschäftigtenstandes in drei Monaten.

Während die Leder- und Chemiebranche stabile Zahlen aufweisen könne, würden die Bereiche Elektro- und Elektronik, Textil sowie Maschinen- und Metallwaren in ein prognostiziertes Minus rutschen, erläutert die Geschäftsführerin. Eine Rezession sei zwar unwahrscheinlich, aber ein Pausieren des Konjunkturaufschwungs werde erwartet.

Kosten sparen

Einen schweren Rucksack für Unternehmen, nennt indes der IV-Vizepräsident die durchschnittliche Erhöhung um 4,2 Prozent. "Und diesen werden wir auch noch die nächsten vier Jahre mitschleppen", betont Gerger. Vor allem Betriebe, die international tätig sind, könnten besonders betroffen sein. Die Unternehmen müssten Kosten sparen. Er sehe Arbeitsplätze in Gefahr. Einen Lohnabschluss von 3,5 Prozent und eine Einmalzahlung hätte der Vizepräsident als vernünftig erachtet.

Ein zweiter Punkt ist Gerger ein Dorn im Auge: "Wir haben gar nicht verhandeln können, bereits in der zweiten Runde sind wir mit Streiks konfrontiert worden, das kam schon überraschend." Diese Maßnahmen würden auch dem Standort Österreich massiv schaden und mögliche Investoren abschrecken.