Chronik/Burgenland

Mehr Platz für Gericht und Justizanstalt

Im neuen Justizzentrum in der burgenländischen Landeshauptstadt herrscht am Freitag Hochbetrieb. Die erste Bauphase wurde termingerecht abgeschlossen, jetzt erfolgt der Feinschliff in den beiden Neubauten für Gericht und Justizanstalt. Vor allem in jenen Räumlichkeiten, in denen die Insassen untergebracht werden, wird noch emsig gewerkt, um die Umsiedelung der Häftlinge über die Bühne zu bringen. „Das neue Justizzentrum ist das modernste und sicherste in Österreich“, sagt Klaus Faymann, stellvertretender Leiter der Justizanstalt.

Seit Frühjahr 2011 wird an der Errichtung des Gebäudes gearbeitet, die Fläche für die Betreuung der Insassen wird von 4800 m² auf mehr als 10.000 m² erweitert. Waren die Häftlinge bisher in Vier- bis Sechs Personen Zellen untergebracht, soll es künftig nur mehr Ein-bis Zwei-Bett-Hafträume inklusive eigener Nasszellen geben. Den Insassen steht zudem auch ein großer Turnsaal für die Freizeitgestaltung zur Verfügung. Erweitert wurden die Werkstätten, in denen die Insassen beispielsweise für drei bis vier Euro pro Stunde Armaturen zusammenbauen oder Buntstifte sortieren.
Die Besucherzonen wurden neu gestaltet, in Eisenstadt gibt es erstmals auch eine sogenannte „Langzeitbesuchzone“ , in denen Häftlinge bis zu 24 Stunden lang Besuch empfangen können

Multi-Kulti

90 Häftlinge aus 30 verschiedenen Nationen sind derzeit in der Justizanstalt untergebracht, etwa 40 Prozent der Häftlinge sind österreichische Staatsbürger, sagt Faymann. Bis 2016 sollen 200 Häftlinge, darunter erstmals auch Frauen, in der Justizanstalt untergebracht werden.
In dem Neubau sind aber auch das Bezirksgericht mitsamt den Verhandlungsräumen, die Staatsanwaltschaft und vorübergehend auch drei Säle des Landesgerichtes untergebracht, erklärt Gerichts-Präsident Karl Mitterhöfer. Durch das neue Service-Center, die erste Anlaufstelle für Besucher, wolle die Justiz einen offenen Zugang schaffen.

In einem nächsten Bauschritt wird der bestehende Teil der Justizanstalt und die Strafverhandlungssäle im Landesgericht saniert, die Arbeiten haben bereits begonnen, erklärt Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft. 50 Millionen werden in das Projekt investiert, bis 2016 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.