Leitstelle für alle Blaulichtorganisationen
Von Thomas Orovits
Seit Oktober 2010 ist die Landessicherheitszentrale als Leitstelle für Feuerwehr, Rettungsdienst und Krankentransporte in Betrieb. Standort ist das Landhaus Neu in Eisenstadt. In Summe wurden 4,5 Millionen € investiert, 20 Disponenten koordinieren im Schichtdienst rund um die Uhr Hilfseinsätze.
Dass die Polizei im Reigen der Blaulichtorganisationen fehlte, sorgte von Anfang an für Diskussionen – und politische Kritik, etwa von den Blauen. Die Notrufe für Feuerwehr und Rettung gehen seither im Landhaus ein. Wer 133 oder den internationalen Notruf 112 wählt, landet hingegen in den Bezirksleitstellen der Polizei. Doch jetzt soll mit dieser Zweigleisigkeit Schluss sein. Offen ist aber noch die Stand-ortfrage – Landhaus Neu oder Landespolizeidirektion. Als Kompromiss sind auch zwei Standorte denkbar, eine gemeinsame Software würde zumindest für virtuelle Einheit beider Leitstellen sorgen.
Landeshauptmannvize Franz Steindl will das Thema bei der Regierungsklausur am kommenden Dienstag erörtern. Unterstützung erhielt der schwarze Landesparteichef von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, die „Qualität und Tempo“ in der Entscheidungsfindung fordert. Aus dem Büro von LH Hans Niessl (SPÖ) verlautet, man wolle die Evaluierung durch Experten von Landessicherheitszentrale und Polizei abwarten und dann „rasch entscheiden“.
Die Zeit drängt auch, weil die gemeinsame Leitstelle Voraussetzung für den digitalen Bündelfunk aller Blaulichtorganisationen ist – so wurde es zwischen Land und Ministerium paktiert.
Ernst Böcskör, Geschäftsführer der Landessicherheitszentrale (LSZ), ist nicht grundsätzlich gegen eine Übersiedlung, allerdings müsste die hohe Qualität der LSZ „zu 100 Prozent oder mehr“ auch in der Landespolizeidirektion gewährleistet sein. „Wir sind sehr an einer gemeinsamen Lösung interessiert“, bekundet Generalmajor Werner Fasching, stellvertretender Landespolizeidirektor. Man könnte die gemeinsame Leitstelle in der Polizeizentrale unterbringen.
Die technische Ausstattung der LSZ würde mitwandern. Es entstünden keine „stranded costs“, versicherte Steindl. Wie viele Personen wandern würden, ist offen.