Bei Triumph läuft Produktion voll an
Von Thomas Orovits
Kein Anlass für einen Triumphmarsch, aber für ein Vor-Frühlingsständchen: Die Kurzarbeit in den Triumph-Nähwerken Oberwart und Oberpullendorf neigt sich einem – vorläufigen – Ende zu. „In Oberwart wird bereits ab 18. Februar wieder gearbeitet, in Oberpullendorf ab 11. März“, sagt Olav Kratz, Sprecher von Triumph International in München, zum KURIER. Die Mitarbeiter nehmen die Arbeit gestaffelt auf, jeweils ab dem dritten Arbeitstag ist die Mannschaft wieder vollständig. Elfriede Pomper, Betriebsratschefin in Oberwart, war zuletzt vom Start am 4. März ausgegangen. Am 1. Juli 2012 war die Kurzarbeit angemeldet worden, zum Jahreswechsel wurde sie um weitere sechs Monate bis Ende Juni 2013 verlängert. Betroffen sind neben 262 Mitarbeitern in Oberwart und 113 in Oberpullendorf auch die Produktionsstandorte in Wr. Neustadt und Aspang in NÖ, in Summe 920 Personen. Im Burgenland wurde die Arbeitszeit der Näherinnen auf bis zu 10 Prozent reduziert, bei 90 % des Lohns (Stundenlohn rund 7,50 €). Das Arbeitsmarktservice trägt etwas mehr als die Hälfte der Kosten, den Rest zahlt das Unternehmen.
Daran ändert sich bis zum formalen Ende der Kurzarbeit im Juni nichts. Dass jetzt wieder voll produziert wird, heißt auch, dass in den vergangenen Monaten kaum gearbeitet wurde.KrisenländerGedrosselt wurde die Produktion aufgrund des internationalen Absatzrückgangs bei Handelspartnern und Endverbrauchern. Vor allem in Griechenland und Spanien, aber auch in Ungarn und Rumänien wurde feine Wäsche zum Ladenhüter. Absatzlage und Marktklima in den Ländern Süd- und Südosteuropas hätten sich auch in den letzten Monaten nicht nennenswert verbessert, heißt es aus München, aber „das Unternehmen arbeitet intensiv an Lösungsmöglichkeiten“. Deshalb ist offenbar auch noch nicht klar, ob die Kurzarbeit im Sommer nicht doch noch einmal verlängert wird. Im „späten Frühjahr 2013“ soll eine Entscheidung fallen. Maximal kann Kurzarbeit für zwei Jahre vereinbart werden, jeweils in Tranchen von sechs Monaten. Wie man aus Oberwart hört, sollen auch neue Verfahren den Weg aus der Krise ebnen. Statt genäht werden Wäschestücke geklebt, neue Maschinen wurden schon angeliefert und erste Mitarbeiterinnen eingeschult. Zwei Firmen Neben Triumph haben derzeit auch die Firmen Ulbrich of Austria GmbH in Müllendorf und die Parador Parkettwerke GmbH in Güssing Kurzarbeit angemeldet – in beiden Fällen noch bis Ende April. Ulbrich ist Teil eines US-Familienbetriebs mit weltweit 700 Mitarbeitern. In Müllendorf werden von 44 Mitarbeitern Solarzellenverbinder für die Fotovoltaik produziert. „Der Markt erholt sich ganz, ganz langsam“, sagt Geschäftsführer Peter Berghofer. Er hofft dennoch, dass die Produktion schon früher wieder voll anlaufen kann. Derzeit wird an drei Tagen pro Woche im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Bei Parador war niemand erreichbar.