Kulturzentrum ist nicht sicher, alle Veranstaltungen abgesagt
Von Roland Pittner
Am 7. Dezember hätte der Lions Club Güssing und Jennersdorf im Kulturzentrum Jennersdorf eine Benefizveranstaltung gehabt. Doch vorige Woche Montag kam die Absage. Bis auf weiteres ist das Kulturzentrum gesperrt. „Wir führen seit einigen Monaten kleinere Sanierungsarbeiten im KUZ durch, doch nun bekamen wir ein Gutachten der Elektrik, das keinen weiteren Betrieb zulässt“, sagt Bürgermeister Reinhard Deutsch, von der Bürgerliste Jes. Die Absage für den Lions Club kam kurzfristig, „aber wir haben hier keinen Spielraum“, sagt Deutsch.
Ähnlich geht es auch der Stadtfeuerwehr Jennersdorf. „Wir müssen unseren Ball heuer absagen“, sagt der stellvertretende Kommandant Gerhard Wischenbarth im KURIER-Gespräch. Die Veranstaltung sei die Haupteinnahmequelle der Wehr, „wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen, denn alternative Veranstaltungsorte gibt es keine“, sagt Wischenbarth.
Genehmigung fehlt
Im Zuge der Renovierungen des KUZ tauchte ein weiteres Problem auf. Für das Kulturzentrum gibt es keine Veranstaltungsstättengenehmigung. „Bisher war das Kulturzentrum Teil der gewerblichen Betriebsanlage des Gasthauses Raffel, das gibt es nicht mehr in dieser Form“, erklärt Bezirkshauptmann Hermann Prem. Denn die Gemeinde hat das Kulturzentrum 2013 übernommen. Auch die fünf Jahresfrist sei bald überschritten, es brauche eine Bewilligung nach dem Veranstaltungsgesetz. „Wir haben im Moment keine alten Genehmigungen auf denen wir aufbauen können“, sagt Deutsch. Nach der Übernahme habe sich darum niemand gekümmert. „Das Gebäude ist noch immer auf dem Stand der 1970er Jahre, als es gebaut wurde“, sagt der Stadtchef.
Nun wurde bei der Bezirkshauptmannschaft ein neuer Antrag zur Genehmigung als Veranstaltungsstätte gestellt. „Es wird eine mündliche Verhandlung mit den Sachverständigen geben“, sagt Bezirkshauptmann Hermann Prem. Dann werde es eine Liste mit Auflagen geben. „Da es bis jetzt keine Genehmigung gab, wird der Standard für Veranstaltungsstätten von 2018 gefordert“, sagt Deutsch.
Wie viel diese Sanierung kosten würde, ist noch unklar. „Wir müssen dann in den Gremien entscheiden was wir umsetzen“, sagt Deutsch. Bis auf weiteres bleibt das Kulturzentrum jedenfalls geschlossen.