Kriminelle schlachteten 13 fast neue BMW aus
Von Roland Pittner
Es war keine einzige Schraube auf unserem Abstellplatz zu finden“, wundert sich Ernst Kohla, Geschäftsführer des BMW Autohauses Kohla Strauss in St. Michael, Bezirk Güssing. Die Täter gingen äußerst professionell vor und bauten Airbags, Scheinwerfer und Stoßstangen sauber aus. Bei 13 Fahrzeugen schlugen die Kriminellen zu, Schaden pro Fahrzeug zwischen 5000 und 8000 Euro. Alles was als Ersatzteil zu verwerten ist, nahmen sie mit. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Polizei auf fast 100.000 Euro. Von den Tätern fehlt noch jede Spur.
Profi-Bande
Zugeschlagen haben die Diebe in der Nacht von 3. auf 4. Jänner. „Wir haben unseren Stellplatz ganze Nacht beleuchtet, die Täter haben einfach das Stromkabel zu den Flutern gekappt“, sagt Kohla. Die Kriminellen schlugen die Seitenscheiben ein, stahlen neben Lenkräder und Airbags auch Scheinwerfer, Stoßstangen und Außenspiegel. „Spuren haben die Täter nur wenige hinterlassen“, sagt ein Ermittler. Autos mit Alarmanlage haben die Profis nicht angerührt, sagt Werkstattmeister Anton Unger. Der Schauparkplatz ist leer und die Werkstatt voll. „Ein Scheinwerfer oder Außenspiegel kann schon allein bis zu 1000 Euro kosten“, sagt Unger.
Bei ihrer Arbeit gingen sie taktisch vor. Aus jenen Fahrzeugen, die mit der Front zur Bundesstraße standen, stahlen sie nur Lenkräder und Airbags, die Stoßstangen und Scheinwerfer rührten sie nicht an. Das Firmengebäude sei zwar mit einer Alarmanlage gesichert, beim Freiplatz sei dies aber nur schwer umsetzbar, nun ist die Versicherung am Zug.
Die Diebe dürften den Coup längere Zeit geplant haben und die Gegebenheiten genau ausgekundschaftet haben. „Es waren wirkliche Profis, die genau wussten was zu tun ist“, erklärt ein Beamte der Landeskriminalamt Außenstelle Oberwart im KURIER-Gespräch. Die Kriminalbeamten gehen von rund sechs Tätern aus. Ähnliche Vorfälle seien in den vergangenen Monaten nicht bekannt. „Wir sind noch am Ermitteln, kleinere Diebstähle gibt es öfter, aber hier dürfte es sich um eine große Bestellung gehandelt haben“, erklärt ein Beamter. Im Normalfall würden die gestohlenen Teile im Osten landen und dort weiterverkauft werden.