Blau zieht: Mitgliederzahl fast verdoppelt
Von Thomas Orovits
Die Regierungsbeteiligung im Land seit Sommer 2015 schlägt sich offenbar auch in der Mitglieder-Statistik der FPÖ nieder. Derzeit liege man bei „knapp unter 2000 Mitgliedern“, sagt FPÖ-Landesparteisekretär Christian Ries am Montag im KURIER-Gespräch. Seit Anfang 2016 seien demnach rund 900 neue deklarierte Unterstützer der Freiheitlichen dazugekommen. Austritte gebe es hingegen kaum, mit 20 bis 25 rechnet der blaue Stratege im heurigen Jahr.
Am stärksten sind die Freiheitlichen traditionell in den Bezirken Neusiedl am See, Oberwart und Jennersdorf. 36 Euro kostet die jährliche Vollmitgliedschaft, für Junge und Pensionisten sind es nur 18 Euro. Diese Vergünstigung gibt es auch, wenn sich innerhalb einer Familie mehr als ein Mitglied zur FPÖ bekennt (zum Vergleich: beim großen Regierungspartner SPÖ kostet die Mitgliedschaft 72 Euro, 12.485 Genossen zählt man aktuell). Ries, der das Nationalratsmandat von Infrastrukturminister Norbert Hofer übernommen hat, macht selbstredend die inhaltliche Arbeit der FPÖ in der rot-blauen Koalition für den Zulauf neuen Fußvolks verantwortlich: „Wir geben uns nicht mit der Rolle des Juniorpartners zufrieden, sondern wollen auch umsetzen“.
Parteiintern haben die Bezirke zuletzt mehr organisatorische Autonomie erhalten, die sie bei künftigen Wahlkämpfen auch ausspielen sollen. Stichwort Landtagswahl 2020: Die FPÖ habe grundsätzlich das Potenzial für „einen Zweier vorm Ergebnis“, analysiert Parteimanager Ries (2015 konnte sie von neun auf 15 Prozent zulegen). Die Frage nach dem Spitzenkandidaten müsse noch nicht jetzt beantwortet werden, da lasse man sich alle Optionen offen.
Fix ist ein Statutenparteitag am 14. September, vermutlich in Neutal. Ob dort geklärt wird, dass FPÖ- Kandidaten künftig ihre strafrechtliche Unbescholtenheit belegen müssen (vor der Gemeinderatswahl traten bei einzelnen Kandidaten braune Flecken zutage), ist noch offen. Aber einen Strafregisterauszug werde man sicher nicht verlangen, so Ries.