Chronik/Burgenland

Jungwein 2014: Kaum gelesen und schon in der Flasche

Leo Sommer ist nicht nur ein bekannter, sondern auch anerkannter Winzer. Einer, der aber auch Kritik einstecken musste. Vor allem von der älteren Generation. Als er vor mehr als 20 Jahren begann, auszudünnen und die verfaulten Trauben auszuklauben, meinte seine Großmutter: "Das ist eine Sünde. Gott hat uns das gegeben."

Leo Sommer wurde aus der katholischen Kirche bis dato nicht ausgeschlossen. Denn: "Verstärkte Laubarbeit im Weingarten und selektive Lese sind Voraussetzungen für gesundes Traubenmaterial im Keller. Das ist keine Sünde", sagt der Donnerskirchener Winzer.

"Sehr zufrieden"

Durch die heurigen, schwierigen Witterungsbedingungen wurden auch den Winzern des Primus Pannonikus (einer der ersten Jungweine Österreichs) einiges abverlangt, so der stellvertretende Obmann der Kooperation Primus Pannonikus: "Dennoch sind wir mit unserem Primus sehr zufrieden."

Die Lese sei zwar aufwendig gewesen, doch das Ergebnis könne sich sehen lassen. Das Ausschneiden der gefaulten Trauben sei ein zentraler Aspekt der Qualitätssicherung gewesen. Ein deutlicher Mehraufwand, der sich jedoch lohnte. "So zeigt sich der Jungwein ausgesprochen fruchtbetont, kompakt mit trinkanimierender Säure."

Der Jahrgang werde kleiner ausfallen, "dafür können sich die Konsumenten auf einen fruchtigen und frischen Jahrgang freuen", sagt Sommer, der noch "auf einige sonnige Wochen" hoffe "um auch die Trauben der Lagenweine mit entsprechender Reife ernten zu können".

Interne Qualität

Insgesamt acht Winzer aus dem Nordburgenland sind beim Primus Pannnonikus beteiligt. Jeder Winzer keltert seinen eigenen Jungwein, der den internen Qualitätskriterien der Gruppe entsprechen muss. Nur dann darf er den Namen Primus Pannonikus tragen. Verarbeitet werden hauptsächlich die Sorten Grüner Veltliner oder Rivaner.

Präsentiert wird der Primus Pannonikus am kommenden Donnerstag, 19 Uhr, in der Wirtschaftskammer in Eisenstadt.