Junge Wilde: Mit der Presswurst in den Falstaff
Von Roland Pittner
„Ich lege keinen großen Wert auf Auszeichnungen“, sagt Christoph Wachter fast bescheiden. Dass seine Buschenschank in Deutsch Schützen, Bezirk Oberwart, vor Kurzem im Heurigen- und Buschenschankguide von Falstaff zur besten des Landes gekürt wurde, ringt ihm aber trotzdem ein Lächeln ab.
„Man freut sich doch“, sagt der Winzer. Der 29-Jährige ist seit Jahren für seine feinen Weine bekannt und hat sich international einen Namen in der „Vinophilen-Szene“ erkeltert. Im Weingut Wachter & Wiesler hat er die Arbeit im Keller 2010 übernommen.
Die Buschenschank gibt es schon so lange er zurückdenken kann. „Daraus ist unser Weinbaubetrieb eigentlich entstanden“, sagt der 29-Jährige.
Neues Level
„In den 70er und 80er Jahren haben wir unsere Weine ausschließlich über die Buschenschank verkauft“, sagt Wachter. Seit damals wurden die Öffnungszeiten reduziert und die Qualität der Speisen auf ein neues Level gehoben. „Wir wolllen unseren Gästen Top-Niveau bieten – wie bei unseren Weinen“, sagt Wachter. Das Schweinefleisch etwa kommt vom Biobauern Erich Schrammel aus Bildein im Bezirk Güssing. „Die Tiere werden auf mehreren Hektar Weide gehalten und haben ein glückliches Leben“, sagt Wachter. Seit der Umstellung auf Bio-Haltung bei den Schweinen sei auch die Fleischqualität gestiegen. Verarbeitet wird das Fleisch wie anno dazumal von der Familie: Es wird geselcht und gesurt, auch die Presswurst ist handgemacht. Fast alle Zutaten für die Buschenschank-Speisen kommen aus der Region. Die Qualität ist den Wachters eben wichtig.
Die Karte wird je nach Saison geändert, die Weine kommen aus dem eigenen Keller und alle werden glasweise ausgeschenkt. „Alles wird selber hergestellt. Das ist zwar viel Arbeit, aber wir packen gemeinsam an“, sagt Wachter. In der Küche führt seine Mutter Resi das Zepter, im Einsatz ist aber die ganze Familie.
Abstimmung
Di Qualität überzeugte auch bei der Abstimmung zur besten Buschenschank des Landes. „Nicht nur große Weine werden auf dem Weingut Wachter-Wiesler gekeltert, auch die Buschenschank bietet fast ausschließlich hausgemachte Qualität, von der Presswurst bis zur Wildpastete“, heißt es in der Falstaff Begründung. 96 von 100 Punkten erreichte die Buschenschank. Insgesamt gaben die Falstaff-Leser 25.000 Stimmen für die einzelnen Teilnehmer ab.
Für die Familie, die auch noch das Zwei-Hauben-Restaurant „Wachter-Wieslers Ratschen“ in Deutsch Schützen führt, bleibt der Wein aber weiterhin das Hauptgeschäft.
Große Veränderungen durch den Sieg wird es laut Christoph Wachter jedenfalls nicht geben. „Wir bleiben ein bodenständiges Lokal und werden weitermachen wie bisher – auf Top-Niveau“.www.wachter-wiesler.at