Junge Flüchtlinge kommen nach Podersdorf
Das Projekt hatte im Vorfeld für Diskussionsstoff gesorgt, am Dienstag war es soweit: 15 Jugendliche haben ihr neues Zuhause in Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See) bezogen. Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge sind im Gästehaus "Storchenblick" untergebracht, betreut werden sie vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).
Laut ASB-Geschäftsführer Wolfgang Dihanits gebe es in der Gemeinde "in letzter Zeit sehr viel positives Feedback". "Etliche ehrenamtliche Helfer haben ihre Unterstützung angeboten und es gibt auch Lehrer, die den Jugendlichen Deutsch lernen wollen." Doch zunächst müssten sich die 14- bis 18-Jährigen, die aus dem Iran, Afghanistan und Somalia ohne ihre Eltern geflüchtet sind, in Podersdorf einleben. "Wir schauen jetzt einmal, was die Jugendlichen brauchen, wo Unterstützung notwendig ist", erklärt Dihanits.
In der nächsten Zeit sollen "etappenweise" Jugendliche das Gästehaus beziehen, bis zu 40 Personen sollen dort untergebracht werden.
Handlungsbedarf
Für die 14- bis 18-Jährigen gebe es in Österreich besonders wenig Unterbringungs- und Betreuungseinrichtungen. Hier gebe es Handlungsbedarf, heißt es vom ASB.
Neue Quartiere für Erwachsene will der ASB demnächst auch in Luising, Oberpullendorf und Jennersdorf eröffnen. Eine Genehmigung durch das Land für Luising und Oberpullendorf liege bereits vor, bestätigt der Leiter der Grundversorgung, Wolfgang Hauptmann. Kritik an dem Heim in Luising kommt weiterhin von der Plattform Bleiberecht. Die Mindeststandards seien nicht erfüllt, sagt Gerlinde Grohotolsky: "Der Keller und Mauern sind feucht, das ist gesundheitsgefährdend." Hauptmann kontert: Der Keller würde nicht bewohnt. "Die Einrichtung könnte aber liebevoller gestaltet werden", so seine Empfehlung.