FP-Tschürtz einstimmig bestätigt
Von Thomas Orovits
Soll Hans Tschürtz Parteichef bleiben? Auf diese Frage bekam man vor Beginn der FPÖ-Krisensitzung Dienstagabend in Kobersdorf zwei unterschiedliche Antworten. „Sicher, es besteht nicht der leiseste Zweifel“, sagte Harald Vilimsky, Generalsekretär der Bundes-FPÖ, der mit dem angeschlagenen Landesparteichef Tschürtz ins Mittelburgenland gekommen war. „Ich würde gar nichts ausschließen“, war hingegen der Tenor unter den Mitgliedern des Landesparteivorstandes, die Tschürtz nach der Wahl-Watsch’n beim Landesparteitag ins Gasthaus „Zum Dorfwirt‘n“ beordert hatte.
Dort wollte der 53-Jährige dem knapp 20-köpfigen Führungsgremium der Freiheitlichen die Vertrauensfrage stellen, nachdem Tschürtz beim Landesparteitag am Sonntag nur 71,4 Prozent der Stimmen erhalten hatte.
Vertrauen
Knapp nach 21 Uhr konnte der seit 2005 amtierende Frontmann der Blauen verkünden, dass ihm der Vorstand einstimmig das Vertrauen ausgesprochen hat. Auf die Frage, ob nun keine Kritik an seiner Person laut geworden sei, antwortete Tschürtz: „Manche meinen, ich war zu gutmütig.“ Generalsekretär Vilimsky sah das einhellige Votum als „Zeichen, dass die Partei Geschlossenheit unter Beweis stellen möchte.“ Dass Bundesparteichef Heinz-Christian Strache zudem wohl kein Interesse daran habe, eine weitere Baustelle in der freiheitlichen Familie zu bekommen, quittierte Vilimsky mit der Feststellung, „die meisten Parteien wären froh, so wenige Baustellen zu haben.“ Zumindest zwei Baustellen orten die Parteioberen aber offenbar doch. Denn die Posten des Landesgeschäftsführers und des Landesparteisekretärs werden neu besetzt, verkündete Tschürtz nach Ende der Sitzung gegen 22 Uhr. Siegfried Zeltner und Géza Molnár müssen gehen.
Noch vor dem Sommer, aber spätestens bis zur Nationalratswahl im Herbst sollen die Positionen neu besetzt werden, wünscht sich Tschürtz. Ob Molnár als Klubdirektor im Landtag bleibt, ließ der alte und neue Parteichef offen. In ihren Ortsparteifunktionen in Eisenstadt und Loipersbach sollen Molnár und Zeltner aber bleiben. Dass das Bauernopfer seien, verneinte Tschürtz.
Vilimsky zeigte sich zufrieden, ehe er nach Wien zurückkehrte.