Chronik/Burgenland

Illmitz will zum Kurort werden, Stegersbach hegt Zweifel

Ausgedehnte Wiesenflächen, Salzlacken, Schilf und eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Illmitz punktet als Nationalparkgemeinde vor allem mit ihrer Flora und Fauna. Im Vorjahr gab es mit 145.000 Nächtigungen ein Plus von 2,2 Prozent zu verzeichnen. „Bei 1315 Gästebetten macht das eine Auslastung pro Bett von 110 Nächten“, erklärt Tourismusobmann Rudolf Strommer stolz.

Nun will Strommer einen Schritt weitergehen und die Gemeinde nach Bad Tatzmannsdorf und Bad Sauerbrunn zum dritten Kurort im Burgenland machen. Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. „Wir haben eine Heilquelle, die Bartholomäus Quelle und eine schöne, gepflegte Naturlandschaft. Das einzige, das uns fehlt, ist ein Kurmittelhaus. Wenn das da ist, kann der Antrag beim Land eingebracht werden“, gibt sich Strommer zuversichtlich. Ob und wo das gebaut werden kann, müsse die Gemeinde entscheiden.

Gespräche

Bürgermeister Alois Wegleitner (SPÖ) bestätigt: „Ja, es hat Gespräche gegeben, noch gibt es aber keine konkreten Pläne. Jetzt erfolgt die Analyse der Heilquelle.“ Die Untersuchung der Quelle sei alle zehn Jahre vorgeschrieben, damit sie als Heilquelle anerkannt wird. Wenn das Ergebnis vorliegt, soll es ein Gremium geben. Dann werde man entscheiden, wie es weitergehen soll.

Auch in Stegersbach sind die Bestrebungen, sich als Kurort zu positionieren „nicht vom Tisch“, wie Tourismusobmann Richard Senninger erklärt. Doch derzeit würde es keine besonderen Ambitionen geben. „Es fehlt die geschlossene Meinung aller Hoteliers in dieser Frage“, meint auch Stegersbachs Bürgermeister Heinz Peter Krammer (SPÖ). Einige Hoteliers würden das Prädikat Kurort als „angestaubt empfinden, andere verfolgen den Weg schon noch“, sagt der Ortschef. Als Gemeinde stünde man hinter den Touristikern. „Wir hätten auch fast alle Parameter erfüllt, die für einen Kurort nötig sind“, sagt Krammer. Doch derzeit sei keine klare Stimmung für ein „Bad Stegersbach“ zu erkennen. Tourismusexperte Senninger sieht das Prädikat Kurort positiv: „Es ist eine Transformation der Werte des Ortes – zu mehr Qualität und Kompetenz“. Wie man den Schritt dann wirklich umsetzt, darüber haben sich die Touristiker noch keine Gedanken gemacht. Für Krammer wäre es aber „kein riesiges Ding, wenn man das umsetzen will“.