Chronik/Burgenland

Hallenbadsanierung schlägt Wellen

Die Sanierung des Eisenstädter Hallenbades verkommt zum Schildbürgerstreich. Diese Meinung vertritt FPÖ-Gemeinderat Géza Molnár.

"Die Stadt spricht davon, den Fortbestand des Hallenbades langfristig zu sichern. Das entspricht definitiv nicht den Tatsachen. Die Bausubstanz hält laut Projektunterlagen nicht länger als zehn bis 15 Jahre. Dann wird wohl endgültig Schluss sein", kritisiert der Stadtpolitiker, der kein Verständnis dafür hat, dass trotz einer Investition von 2,5 Millionen Euro das jährliche Minus der Freizeiteinrichtung um fast 40.000 Euro auf eine halbe Million Euro ansteigen werde. Die FPÖ hat sich daher bei der Gemeinderatssitzung der Stimme enthalten.

Gegenstimme

Gegen die Sanierung des Hallenbades hat die SPÖ gestimmt. Vizebürgermeister Günter Kovacs kritisiert das Finanzierungsmodell der Gemeinde.

"Das gesamte Zahlenmaterial über die Kosten basiert nur auf Schätzungen. Außerdem schränkt das vorgelegte Finanzierungsmodell die Fördermöglichkeiten massiv ein", erklärt Kovacs. So sei die Stadt davon ausgegangen 20 Prozent der Kosten gefördert zu bekommen. Und zwar von der Dorferneuerung, dem Tourismus- und dem Sportreferat. "Beim derzeitigen Finanz-Modell fällt die Stadt aber um den Großteil der Förderungen um", so Kovacs, der kein Verständnis dafür zeigt, dass die Eintrittspreise fürs Bad erhöht werden sollen.

"Für die Besucher zeigt sich auch nach der Sanierung das gleiche Bild wie vorher. Optisch wird nichts an dem in die Jahre gekommenen Bau verändert. Wer soll da Verständnis für höhere Preise haben", fragt sich der SPÖ-Politiker.

Das Haar in der Suppe

Kein Verständnis für die Kritik von Rot und Blau hat VP-Bürgermeister in spe, Thomas Steiner. "Beide Parteien drücken sich wieder einmal vor der Verantwortung. Zuerst sagen sie ja und dann suchen sie ständig nur das Haar in der Suppe und stimmen dann letztlich nicht zu, weil hier ein Punkt fehlt oder dort ein Beistrich zu viel ist. Die Bevölkerung hat uns gewählt um zu arbeiten und nicht zum Blockieren", betont Steiner, dessen Partei die Hallenbadsanierung nun gemeinsam mit den Grünen beschlossen hat.