Chronik/Burgenland

Gusto auf Hase, Reh und Co

Rehgulasch, Wildschweinragout oder Hasenbraten – was in den vergangenen Jahren auf Speisekarten in burgenländischen Wirtshäusern und Restaurants eher selten zu finden war, erlebt derzeit einen Boom. Sehr zur Freude von Peter Prieler, Landesjägermeister im Burgenland: "Wir bieten genau das, was immer mehr gefragt wird – saisonale und regionale Produkte von höchster Qualität."

Dass Wildbret immer beliebter wird, sorge nicht nur "für eine Bereicherung des regionalen Schmankerltellers", wie der zuständige Landesrat Andreas Liegenfeld meint, sondern würde auch "heimische Wertschöpfung schaffen". Das jährliche Wildbretaufkommen liege im Burgenland bei rund 620.000 Kilogramm und entspreche einem Wert von rund einer Million Euro.

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Wobei der finanzielle Aufwand von Burgenlands Jägern ein Vielfaches davon ausmacht, nämlich rund 20 Millionen Euro, die für Jagdpachten, Ausrüstung und anderes ausgegeben werden. "Jagd ist nicht wirtschaftlich, sondern eine Freizeitbeschäftigung für unsere Jäger", stellt Prieler klar. Für die Grundbesitzer dagegen sind die Einnahmen durch Jagdpachten mit knapp sieben Millionen Euro pro Jahr kein unwichtiger Faktor, die für die Sanierung von Güterwegen verwendet werden.

Große Unterschiede

Mit dem heurigen Jagdertrag zeigt man sich seitens der Jägerschaft recht zufrieden. Prieler rechnet mit einem "durchschnittlichen Jahr, wobei es regional große Unterschiede gibt." Etwa bei der Feldhasen-Population. Während es in manchen Revieren so große Stückzahlen "wie noch nie" gebe, würde in anderen überlegt, die Jagd auszusetzen, berichtet der Landesjägermeister.

Die Jagd auf Rehwild sei "sehr zufriedenstellend", Rotwild ebenfalls. Den Ertrag bei Niederwild und Schwarzwild, also Wildschweinen, könne man noch nicht beurteilen, die Saison gehe noch den ganzen November und Dezember.

Wie man zu Wild kommt? "Am besten beim Jäger vor Ort nachfragen", ist der Rat von Prieler. Es gebe auch immer mehr burgenländische Fleischhauer, die Produkte mit Wildfleisch anbieten würden. Wobei man beim Jadgdverband darauf hinweist, dass nur kontrolliertes Wildbret für den Verkauf freigegeben werde.

Was das Zubereiten von Wildfleisch betrifft, sei das "keine Hexerei", meint der Experte, "Wildbret kann man verarbeiten wie jedes andere Fleisch auch. Wildschwein ist zum Beispiel ideal für Wiener Schnitzel."