Chronik/Burgenland

Güssing: Schule wird Selbstversorger

Fertigprodukte und Tiefkühlkost sind in der Küche der Landwirtschaftlichen Fachschule in Güssing Geschichte. „Wenn wir schon ein landwirtschaftlicher Betrieb sind, wollen wir unsere Produkte auch verarbeiten“, sagt der provisorische Leiter der Schule, Gerhard Müllner. Auch Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld sieht eine große Zukunft in der Verarbeitung von heimischen Produkten. „So wird die Wertschöpfung gesteigert“, erklärt Liegenfeld. Rund 130 Personen werden in der Schulkantine pro Tag verköstigt. „Mit Produkten aus unserem Stall und unseren Äckern werden die Speisen zubereitet“, sagt Müllner.

Aufregung

Doch gerade die Stallungen der Landwirtschaftsschule sorgen schon seit Jahren für Aufregung, seien sie doch veraltet. Pläne für eine Erneuerung schlummern bereits seit 2004 in der Schublade. Doch Liegenfeld verspricht, dass in den nächsten Monaten etwas weitergehen wird. Wie der KURIER berichtete, schließt die Landwirtschaftliche Fachschule in Neusiedl am See ihre Pforten. „Das Geld wird in den Süden fließen“, sagt Liegenfeld. Zur Zeit werden zwei Varianten überlegt. Bei einer würde eine grenzübergreifende Zusammenarbeit mit einer Schule in Ungarn angedacht, um EU Gelder zu lukrieren. Option zwei ist, dass das Land Burgenland den Ausbau finanziert. Es geht um etwa vier bis fünf Millionen Euro. „Ich habe auch von Landeshauptmann Niessl die Zusage für den Ausbau“, erklärt Liegenfeld. Mit dem Landesrechnungshofbericht zur Schule in Güssing rechnet der Landesrat erst Mitte des Jahres. Wann es eine offizielle Ausschreibung für den Direktorposten geben wird, weiß Liegenfeld noch nicht. „Im Landesdienst ist es üblich, dass leitende Positionen provisorisch vergeben werden“.

Was allerdings fix scheint: Die Schule wird immer beliebter. Für das nächste Jahr seien bereits 50 Anmeldungen eingegangen. Dann werden rund 120 Schüler in Güssing die Zweige Landwirtschaft und Pferdewirtschaft besuchen. Ob die 50 Schüler noch den neuen Stall sehen werden, ist ungewiss.