Grünes Licht für Strandbäder
Die Eisheiligen sind vorbei, der Sommer gibt in den nächsten Tagen ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Obwohl im Burgenland die offizielle Badesaison erst am 15. Juni beginnt, können es viele Sonnenhungrige kaum mehr erwarten, sich in einem der heimischen Badeseen abzukühlen. Doch dieses Vergnügen könnte durch einen Bericht der EU, der Ende Mai erscheint, getrübt werden. Darin ist nämlich zu lesen, dass von den 14 Badegewässern im Burgenland zwei, nämlich der Strandbereich in Podersdorf am Neusiedler See und der Zicksee in St. Andrä für die Saison 2013 nur die Note "mangelhaft" erhalten (der KURIER berichtete).
Nach Bekanntwerden des Ergebnisses waren sich Land und Gemeinden einig – eine rasche Lösung musste her. "Wir haben im Winter von dem schlechten Ergebnis erfahren und schon damals begonnen, Maßnahmen zu setzen", erklärt Herbert Szinovatz, Hauptreferatsleiter für Gewässeraufsicht und Gewässerentwicklung im Amt der burgenländischen Landesregierung.
Zuviel Gänsekot
Ein Hauptproblem in beiden Bereichen ist laut Szinovatz die Vermehrung und damit Verbreitung der Wasservögel, die vor den Badebereichen keinen Halt machen. "Deshalb haben wir jetzt die Badebereiche eingezäunt. Das ist aber ein schwieriges Thema, denn wir wollen die Gänse ja nicht vertreiben", meint Szinovatz.
Eine weitere Ursache für die Verunreinigung sei laut Szinovatz die Kläranlage in Podersdorf gewesen. Daher wurde die UV-Desinfektionsanlage erneuert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Zusätzlich ist diese Anlage nun ganzjährig, auch über die Badesaison hinaus, in Betrieb. "Die neue Anlage entfernt zu 99,9 Prozent die Bakterien", erklärt Szinovatz. Rund 100.000 Euro hat die Gemeinde investiert. "Es wurden ständig Wasserproben entnommen, nie hat es Probleme gegeben. Aber um sicherzugehen haben wir die neue Kläranlage gekauft", sagt Andreas Steiner, Bürgermeister von Podersdorf. "Und natürlich belastet solch eine Summe das Gemeindebudget, aber wir haben in letzten Jahren Rücklagen gebildet, um uns das leisten zu können."
Weiters wurde ein Forschungsprojekt gestartet, dass den genauen Ursachen der Wasserverschmutzung auf den Grund gehen soll. "Bisher tappen wir im Dunkeln und können nur alles gleichzeitig bekämpfen. Mithilfe des Projekts soll genau analysiert werden, woher die Bakterien kommen, ob Mensch, Tier oder Abwasser", erklärt Szinovatz.
Dass die Maßnahmen wirken, zeigen erste Messungen, die nun von der biologischen Station in Illmitz, anstatt wie bisher von der AGES, durchgeführt werden. "Erste Untersuchungen hat es bereits im Februar gegeben. Bisher passt alles. Es gibt keine gesundheitlichen Risiken und Baden ist unbedenklich möglich", sagt Szinovatz.