Grüner Reimon könnte bei Nationalratswahl Comeback feiern
Von Thomas Orovits
Das jähe Ende der türkis-blauen Bundesregierung bringt auch die Landesparteien unter Zugzwang. Kandidaten für den vorgezogenen Urnengang im September müssen nominiert werden. Sieben Burgenländer sitzen derzeit im Nationalrat – die ÖVP stellt drei Mandatare, SPÖ und FPÖ je zwei.
Bei den Türkisen dürfte es keine Änderungen geben, zumal Parteichef Sebastian Kurz weitgehend mit demselben Team wie 2017 in die Wahl gehen will. Gaby Schwarz, die auf Platz vier der Bundesliste gereiht war, Niki Berlakovich sowie Christoph Zarits, die in den Regionalwahlkreisen Grundmandate erobert hatten, dürften wieder gesetzt sein. Berlakovich hat gegenüber dem KURIER auch bestätigt, wieder antreten zu wollen.
Die SPÖ plant am 21. Juni in Eisenstadt einen Landesparteirat, um die Liste abzusegnen. Gesucht werden vor allem Spitzenkandidaten für die beiden Regionalwahlkreise, einer führt auch die Landesliste an. 2017 war Hans Peter Doskozil im Süden und landesweit Frontmann. Dass der Windener Bürgermeister und Nationalrat Erwin Preiner im Norden wieder top-gesetzt wird, ist sehr unwahrscheinlich, Klaudia Friedl im Süden hat bessere Chancen. Sie hatte Doskozils Mandat erhalten, als der Landesrat wurde.
Dass der neue FPÖ-Bundesparteichef Norbert Hofer auch im Burgenland wieder die blaue Liste anführt, ist fix. Auch dahinter könnte alles gleich bleiben. 2017 hat Christian Ries kandidiert, der während Hofers Ministerzeit dessen Mandat innehatte, Petra Wagner hat ein Bundesmandat.
Die Grünen wählen ihre Kandidaten am 22. Juni. Die Bewerbungsfrist läuft noch zwei Wochen, sagt Parteichefin Regina Petrik. Christiane Brunner, Listenerste 2017, kandidiert nicht mehr. Michel Reimon, der sich bei der EU-Wahl nicht mehr beworben hat, überlegt: In ein, zwei Wochen werde er sich entscheiden, sagt der Ex-Landessprecher dem KURIER. Er habe eine Firma gegründet, die er nicht im Stich lassen wolle. Gänzlich offen ist, ob er auf der Bundes- oder Landesliste kandidieren würde.