Großhöflein: Grundeigner bauen auf die Petition
Von Thomas Orovits
Die Stimmung ist gereizt. „Und wir dürfen nicht zum Landeshauptmann, wo gibt‘s denn so was?“, ereifert sich ein älterer Herr, der Mittwochvormittag mit gut 20 anderen Großhöfleinern ins Landhaus gekommen ist, um eine Petition an die Landesregierung zu überreichen.
Inhalt: Für die Ried Dürr-äcker am Hang des Leithagebirges soll es doch noch eine Bauland-Widmung für 53.800 geben, obwohl der Raumplanungsbeirat beim Amt der Landesregierung am 24. Oktober einstimmig dagegen votiert hatte. Neben anderweitig vorhandenen Baulandreserven in der Gemeinde wurden vor allem Natur- und Landschaftsschutz ins Treffen geführt.
Für rund drei Dutzend Grundeigentümer aus Großhöflein „keine schlüssige Entscheidung“, zumal sie im Vertrauen auf eine Bauland-Widmung durch den Gemeinderat und „positive Signale“ von Landesseite schon 158.000 Euro für Grundzusammenlegungen und Erschließung investiert haben. Dass es positive Signale gegeben habe, wird von Landesseite dementiert.
Der Gegenvorschlag des Landes, nur die Hälfte der Dürräcker zu bebauen, kommt für die Eigentümer nicht in Frage. Dann seien die Grundstücke so schmal, dass an eine Bebauung nicht zu denken sei. Außerdem würde in den nächsten fünf Jahren die Hälfte der Dürräcker verbaut – der Bedarf sei also da (der KURIER hat berichtet).
Hoffnung
Was manche Petenten im Landhaus wurmt: Während andere Gäste – einige augenscheinlich mit Weihnachtspräsenten bepackt – frohgemut weiter vordringen, ist für die verärgerten Großhöfleiner bei Arnold Schweifer, dem für Raumplanung zuständigen Referenten von SPÖ-Landeshauptmann Hans Niessl, Endstation.
Nach wenigen Minuten ist das Gespräch vorbei, der Referent wird Niessl das Gesuch vorlegen. Ob es „dezidiert einen Runden Tisch“ zum Thema Dürräcker gibt, kann Schweifer nicht sagen. Helmuth Koch, Sprecher der Großhöfleiner, geht fix von einem Gespräch aus – allerdings erst Anfang 2012.
Etwas weiter waren die Grundeigner eine halbe Stunde zuvor gekommen, statt ÖVP-Landeshauptmannvize Franz Steindl hatte Klubchef Rudolf Strommer die Bittschrift übernommen.
„Wenn uns die Stabsstelle für Raumordnung einen Vorschlag macht, wie man das Problem gesetzeskonform lösen kann, unterstützen wir das“, erklärte Strommer danach. „Bei gutem Willen ist eine Lösung machbar“.