Giftalarm: Angst um Hunde
Von Thomas Orovits
Ein möglicher Fall von Tierquälerei beschäftigt die Polizei in Zemendorf-Stöttera. Montagnachmittag hatte eine 39-jährige Hundezüchterin aus Hirm im Bezirk Mattersburg an ihrem einjährigen schwarzen Labrador-Retriever-Weibchen „Bonita“ Vergiftungssymptome bemerkt.
„Das ist mir vor neun Jahren mit einem Hund schon einmal in Eisenstadt passiert, deshalb wusste ich gleich Bescheid und brachte Bonita zur Tierärztin“, sagt die geschockte Hundehalterin. Das Tier hatte sich zuvor vielleicht eine Viertelstunde im eingezäunten Vorgarten des Hauses befunden und danach erbrochen.
„Zustand stabil“
„Der Zustand der Hündin ist stabil“, berichtet die Eisenstädter Tierärztin Gabriele Velich am Mittwoch im Gespräch mit dem KURIER. Weder Velich noch die Hundebesitzerin möchten viel zu dem Vorfall sagen, weil sie befürchten, dass der Hundehasser (Velich: „Es kann auch ein Menschenhasser sein“) gerade erreichen wolle, dass über ihn berichtet wird.
Die Polizei hat am Tatort in Hirm am äußeren Zaunsockel im Bereich des Gehsteiges Spuren einer verdächtigen Paste gefunden und Ermittlungen wegen Tierquälerei aufgenommen. Velich hat eine Probe der Paste an ein Labor geschickt, aber sie ist sicher, dass es sich um ein Gift handelt. Die Hündin habe die typischen Symptome gezeigt und sei „ganz zittrig“ gewesen, erläutert Velich, die auch burgenländische Tierschutzombudsfrau ist.
Velich rät allen Hundebesitzern zur Vorsicht, besonders wenn die Vierbeiner in den Vorgarten gelassen werden. Gerade im Winter, wenn Schnee liege, kämen solche Fälle gehäuft vor, eine Erklärung dafür habe sie aber nicht, spricht die Veterinärin aus langjähriger Erfahrung.
Die Hundezüchterin, die in der kleinen Gemeinde Hirm sehr gut integriert ist und als sehr verantwortungsvoll gilt, hofft jetzt auf die rasche Genesung von Bonita. Nicht nur, weil das Labrador-Retriever-Weibchen auf Ausstellungen schon zahlreiche Preise eingeheimst hat, sondern vor allem deshalb, „weil Bonita wirklich ein echter Schatz ist“.