Ex-Kanzlersprecher heuert bei Energie Burgenland an
Von Thomas Orovits
Personalia. Anfang des Jahres übernehmen Stephan Sharma und Reinhard Czerny das Ruder des Flaggschiffs unter den Landesbeteiligungen. Sharma (40), zuletzt Chef der Verbund Green Power, wird Vorstandsvorsitzender der Energie Burgenland, Reinhard Czerny (46), bisher General Manager bei IBM Österreich, Finanzvorstand. Dass ein neuer Vorstand Vertrauensleute mitbringt, ist nicht ungewöhnlich. In diesem Fall ist der künftige Konzernsprecher aber medial bekannter als seine Bosse. Jürgen Schwarz war enger Mitarbeiter der beiden letzten roten Kanzler. Man konnte den studierten Sinologen mit dem Faible für extravagante Anzüge und Umhängetaschen oft an der Seite von Christian Kern und davor von Werner Faymann sehen. Begonnen hat Schwarz seine Polit-Karriere beim früheren Finanzstaatssekretär Andreas Schieder.
Übrigens: Kurzzeit-Kanzler Kern war viele Jahre im Verbund-Vorstand, ebenso wie Johann Sereinig, seit dem heurigen Frühjahr Aufsichtsratsvorsitzender der Energie Burgenland.
Noch steht Schwarz‘ Name auf der Homepage der Linzer Kepler Universität, wo er zuletzt für Kommunikation zuständig war, aber „er ist nicht mehr da“, hieß es am Dienstag aus der Hochschule. „Ich habe mich beworben“, ist alles, was Schwarz sagt, als er vom KURIER auf seinen Wechsel nach Eisenstadt angesprochen wird.
Das bisherige Vorstandsduo der Energie Burgenland (EB) hat schon die Koffer gepackt: Vorstandschef Michael Gerbavsits (seit 2011) beginnt am 4. Jänner als Co-Geschäftsführer von Harald Zagiczek in der Wirtschaft Burgenland AG. In der zweiten Hälfte 2021 müssen sich beide neu bewerben – Zagiczeks Fünfjahresvertrag läuft mit Jahresende aus, Gerbavsits wurde vorerst nur interimistisch bestellt. Alois Ecker, seit 2012 Co-Vorstand der Energie Burgenland, kehrt zur EVN zurück. Die Niederösterreicher sind bestimmende Kraft beim EB-Minderheitseigentümer. Das Land hält über die Landesholding 51 Prozent.
Kommt Schwarz, müssen sich der langjährige EB-Kommunikationschef Herbert Stifter und Sprecherin Hannelore Halwax ein neues Betätigungsfeld suchen. Sie werden nicht die letzten sein, die neuen Vorstände sollen die Cashcow des Landes profitabler machen.