"Einen Hund erschießt kein Jäger gern"
Von Roland Pittner
Snoopy“ bringt die Forderung des Hundehalterverbandes Österreich nichts mehr. Der Beagle ist tot. Er wurde am Ostersonntag von einem Jäger in Pinkafeld, Bezirk Oberwart, erschossen. Sein Herrchen Gerhard Kasper sei nur 30 Meter daneben gestanden, der KURIER hat berichtet.
Der Schütze Stefan Hofer habe die Leute nicht gesehen, nur den frei herumlaufenden Hund, sonst hätte er nicht geschossen, erklärt er. Eine Anzeige wegen Gefährdung wurde gegen den Weidmann eingebracht. „Diese Verantwortungslosigkeit lasse ich mir nicht gefallen“, sagt Kasper. Die Polizei ermittelt noch.
„Wir fordern eine Änderung des Jagdgesetzes“, sagt Hans Mosser, der Präsident des Hundehalterverbandes. Die Jagdgesetze sind Ländersache.
Im Burgenland sei es derzeit die Pflicht von Jägern, wildernde Hunde und Katzen zur Strecke zu bringen. Denn die wildernden Haustiere seien wie Fuchs oder Dachs zu behandeln. „Sie haben aber einen Besitzer, das kann man nicht vergleichen“, entgegnet Mosser. Wenn, dann müsste man wildernde Hunde betäuben und die Besitzer abstrafen, statt einfach zu schießen.
„Einen Hund erschießt kein Jäger gern“, sagt der burgenländische Landesjägermeister Peter Prieler. Es sei jedoch der gesetzliche Auftrag, der müsse erfüllt werden. Grundsätzlich würde es nur äußerst selten vorkommen, dass ein Hund erschossen wird. „Es gibt immer – bevor geschossen wird – zuerst Gespräche und Anzeigen gegen die Hundehalter“, sagt Prieler. Meistens würde das schon helfen, dass die Besitzer ihren Hund besser abrichten oder an die Leine nehmen.
Im Vorfeld des Falls habe es bereits eine Anzeige gegen den Hundebesitzer wegen Wilderei gegeben. Das bestätigt auch Gerhard Kasper, „aber mein Hund war es nicht“. In Pinkafeld gab es in letzter Zeit drei Fälle von gehetzten Rehen. Genaue Zahlen, wie viele Hunde und Katzen von Jägern erlegt werden, gebe es laut Jagdverband nicht. „Es kommt jedenfalls selten vor“, sagt der Landesjägermeister.