Endstation für den "Beamtenzug"
Das Pendeln von Deutschkreutz in die Landes- bzw. Bundeshauptstadt brachte in der Vergangenheit so manchen Fahrgast in Rage. Es gab Kritik an überfüllten und unbeheizten Zügen sowie Verspätungen – der KURIER berichtete. Aus diesem Grund lud Deutschkreutz’ Bürgermeister Manfred Kölly nun zum Pendlergespräch ins Bahnhofsgasthaus.
Die Anwesenden heizten den Vertretern von ÖBB und Raab-Ödenburger Bahn mit Fragen ein. So bekrittelte etwa Berufsschullehrer Alfred Hutter das Wegfallen des „Beamtenzuges“ nach Eisenstadt. Die Direktverbindung, die in der Früh vor allem von Angestellten öffentlicher Institutionen sowie Schülern genutzt wurde, fällt weg. Statt dessen müssen die Fahrgäste in Wulkaprodersdorf umsteigen. „Das ist nicht so dramatisch. Der Zug ist ja jetzt auch vier Minuten schneller“, entgegnete Helmut Hauser vom ÖBB-Regionalmanagement. Überhaupt gebe es nur wenige Änderungen den Fahrplanwechsel am 8. Dezember betreffend.
Michael Fohler, Finanzbeamter in Wien, könne es nicht fassen, dass er fast täglich mehrere Minuten vor dem Bahnhof in Wien Meidling warten müsse und er dann die S-Bahn nicht erreiche. Hauser entgegnet: „Das könnte damit zusammenhängen, dass in letzter Zeit immer wieder Kupfer bei den Schienen gestohlen wird.“
Güterverkehr bleibt
Edmund Seier will wissen, ob es die Bahnstrecke Horitschon-Deutschkreutz auch in Zukunft geben wird. Seitens der ÖBB weiß man darauf keine Antwort. Landes-Verkehrskoordinator Peter Zinggl erklärt auf KURIER-Anfrage: „Wir haben erreicht, dass der Personenverkehr auf der Strecke vorerst bestehen bleibt.“ Wegen der geringen Fahrgastzahlen plane man aber ein Anschlussprojekt. Gute Nachrichten hat Zinggl auch betreffend der Strecke Deutschkreutz-Oberloisdorf: Der Güterverkehr wird vorerst nicht eingestellt.